Erstmal ist für mich alles bunt. Zwei „Epochen“ oder Kunstrichtungen, die ich beide mit jeder Menge Farbe verbinde. Erklärt, warum ich beide Richtungen mag. Farbe, je intensiver, je kräftiger, leuchtender, umso schöner finde ich die Kunst.
Wer kennt nun den Unterschied zwischen Impressionismus und Expressionismus?
Ich kenne ihn nicht. Ich kann ihn erahnen und vage beschreiben. Also ziehe ich lieber mein kleines Kunstlexikon zu Rate. Dort werden viele Künstler und Kunstwerke aufgeführt. Zu den einzelnen Epochen wird in etwa Folgendes gesagt:
Impressionismus
Zarte Pinselstriche – schon fast Tupfen – und leuchtende Farben kennenzeichnen diese Kunstrichtung. Themen sind unter anderem Landschaften, Stadtansichten, Selbstdarstellungen, Stillleben. Als Zeitraum wird um 1860 bis circa 1890 angegeben.
Expressionismus
Diese Kunstrichtung beschreibt einen Zeitabschnitt von circa 1900 bis 1930. Mein kleines Kunstlexikon erzählt mir weiterhin etwas von abstrakter Kunst und dass Farbe und Form ein Eigenleben führen. Hinzu kommen Künstlergruppen wie die Brücke oder der Blaue Reiter.
Bei den Jahreszahlen handelt es sich wie so oft nicht um harte Grenzen, sondern um Richtwerte. Die Worte Impressionismus und Expressionismus erklären auch selbst, was darunter zu verstehen ist, die Eindruckskunst und die Ausdruckskunst.
Wie komme ich eigentlich zu der Frage?
Vor zwei Wochen war ich in Berlin und habe einen ausgiebigen Spaziergang gemacht. Dabei kam ich am KaDeWe vorbei. Ich liebe deren Schaufensterdekorationen und schaue sie mir gern an. Plötzlich blieb ich vor einem Schaufenster stehen, wanderte zum nächsten und trat ungefähr 30 Schritte zurück, um sie mir alle anzusehen. Sofort zückte ich mein Handy und machte ein Foto davon.

In mehreren Schaufenstern nebeneinander wurde Werbung für die Sonderausstellung „ImEx. Impressionismus – Expressionismus. Kunstwende“ in der alten Nationalgalerie gemacht. Die Kombination aus Kunst und Produkt ist den Dekorateuren des Kaufhauses in Perfektion gelungen. Die Produkte waren genau auf das jeweilige Bild im Hintergrund abgestimmt, es war einfach schön anzusehen. Also beschloss ich kurzerhand ins Museum zu gehen, was zur Abwechslung mal nicht auf meinem Plan stand. Bis zu diesem Zeitpunkt beabsichtigte ich nur die ZERO Ausstellung zu besuchen.
Beim Museum angekommen erwartete mich eine lange Warteschlange. Die Wartezeit lag vermutlich bei über einer Stunde. Die Frau, die ganz vorne in der Reihe stand war schon fix und fertig. Ich gebe zu, ich hatte und hätte keine Nerven, so lang zu warten. Diese Museumsbesucher verdienen einen Orden! Es sind Besucher, die man sich wirklich wünscht, sie harren aus, weil sie unbedingt diese Ausstellung sehen wollen. Ich hingegen schlich mich zum Diensteingang, zückte meine ICOM Karte und war im Paradies.

In der Ausstellung durfte man fotografieren. Werke, die nicht fotografiert werden durften, waren explizit markiert. Perfekt! So macht Museum auch mir Spaß. Ich schlenderte drei Mal durch die Räume, entdeckte alte Bekannte wie den „Sonniger Weg“ von August Macke (aus dem LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster) und schloss neue Freundschaften u.a. mit Camille Pissarro.

Nun möchte ich gern ein paar Bilder posten, die ein ganz besonderes Thema aufgreifen: Brücken. Dabei habe ich natürlich an die liebe Sabine gedacht. 🙂 Ihr Brückenblog ist sogar für einen Museumsbesuch eine wahre Inspiration.
Überraschend oft begegnet zudem das Motiv der Brücke: klassische Brücken über den Fluss und jene für den neuen Eisenbahnverkehr. Häufig zeugen gerade diese Bilder von einer Poetisierung der Stadt-Landschaft durch Spiegelungen und eine atmosphärische Tönung des Raumes. (Zitat aus der Ausstellung)
Die Ausstellung ist ein echter Augenschmaus. So viele schöne Kunstwerke auf einem Fleckchen, es hat mir Freude bereitet durch diese Ausstellung mit den verschiedenen Themenwelten zu schlendern. Jeder Raum widmete sich einem Schwerpunkt wie zum Beispiel die Stadt, Freizeit, Tanz, Vision Krieg oder Badende. Fast 160 Werke aus beiden Epochen standen sich gegenüber, gingen Verbindungen miteinander ein oder ergänzten sich. „Die Ausstellung ist nach den gemeinsamen Hauptmotiven beider Stilrichtungen gegliedert.“ (Zitat aus dem Faltblatt) Bis zum 20. September habt Ihr Zeit, Euch diese wirklich schöne Ausstellung anzusehen. Sie ist definitiv ein Tipp!
Impressionismus – Expressionismus. Kunstwende
22.05.2015 bis 20.09.2015
Eintrittspreise
Kombikarte Sonderausstellung „ImEx“ + Alte Nationalgalerie: 12,00 €, ermäßigt 6,00 €
Kombikarte Sonderausstellung „ImEx“ + Alte Nationalgalerie + Audioguide: 16,00 €, ermäßigt 10,00 €
VIP-Tickets 30 €
Öffnungszeiten
So 10:00 – 18:00
Mo geschlossen
Di 10:00 – 18:00
Mi 10:00 – 18:00
Do 10:00 – 20:00
Fr 10:00 – 20:00
Sa 10:00 – 20:00
Alte Nationalgalerie
Bodestraße 1-3
10178 Berlin
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