[Werbung/unbezahlt] Was freue ich mich, was bin ich aufgeregt, seit Erscheinung steht dieses Spiel bei mir auf der Wunschliste. Es ist angeblich kürzer als das Original und nicht ganz so komplex. Eine Freundin berichtete wenig glücklich über Ihre Erfahrung mit dem Original. Also sehe ich in der Neuerscheinung meine Chance, denn die angegebene Spielzeit mit 90 – 120 Minuten ist eher meine Welt. Ein Spiel über mehrere Tage würde mich wahnsinnig machen.
Letzte Woche fand also der erste Versuch statt. Die Anleitung zu lesen war allerdings keine Freude. So unfassbar lang. Ich bin mir sicher, das könnte knapper gefasst werden. Aber nachdem wir uns durchgeschlagen haben, ging es mit dem ersten Fall “Natürliche Ursachen” los. Zig Hinweise und Spuren und man kann nicht allen folgen. Frustrierend! Es ist wirklich viel zu lesen. Welchen Spuren folgt man? Wofür entscheidet man sich? Wer könnte der Täter sein? Was ist relevant für den Fall? Schnell hat man erkannt, dass es Informationen gibt, die an verschiedenen Stellen immer wieder auftreten. Aber sind sie wichtig? Knappe zwei Stunden später waren wir gefühlt so klug wie zuvor. Von der Lösung des Falls waren wir ganz weit entfernt – gaaaaaaaaaanz weit. Ich kann nicht sagen wie frustrierend das war.
Aber so schnell gebe ich nicht auf, ein zweiter Versuch wird folgen… mit dem gleichen Fall versteht sich.
3 Tage später:
Neustart – mit dem gleichen Fall. Andere Strategie, wir folgen nun anderen Spuren, fragen uns, was wohl relevant ist, um irgendwie diesen verflixten Fall zu lösen. Natürlich haben wir noch den ersten Versuch im Kopf, aber an alle Einzelheiten kann man sich einfach nicht erinnern. Es ist kompliziert. Wen befragen wir diesmal? Welche Akten lesen wir? Gibt es neues Videomaterial? Wir schreiben uns einen Wolf, welche Hinweise greifen wir auf oder lassen es bleiben?
Nachdem die Zeit abgelaufen ist und wir neuen Spuren folgten, sind wir ehrlich gesagt nicht wirklich schlauer. Wir basteln an einer wilden Theorie und versuchen die Fragen im Abschlussbericht zu beantworten. Unsere Ergebnisquote lautet: ⅔. Unsere Theorie ist gut, wir haben relativ viel gelöst, aber leider die falsche Person zum Mörder erkoren. In Summe nicht tragisch, denn die Fälle sind einfach nicht zu 100% lösbar. Man versucht einen Tathergang zu rekonstruieren. Dabei stellt sich immer wieder Frage, hat jemand gelogen? Könnte es nicht doch anders sein? Was ist schlüssig?
Man bräuchte natürlich mehr Zeit, um allen Spuren nachzugehen, aber genau das ist der Knackpunkt bzw. der Kern des ganzen Spiels. Man kann nicht allen Spuren folgen, man muss ein wenig auf sein Bauchgefühl vertrauen, Glück haben, versuchen zu kombinieren und dann hat man am Ende eine wilde Theorie. Unsere Theorie war nicht ansatzweise so wild, was letztendlich in dem Abschlussbericht stand (quasi der tatsächliche Tathergang/Lösung). Eine gute Story, auf die ich nicht so schnell gekommen wäre. An manch einer Stelle habe ich zu kompliziert gedacht, bei anderen Stellen muss man mit den offensichtlichen Fakten arbeiten.
Ich bin also wirklich hin und her gerissen nach den ersten beiden Versuchen. Ich liebe es zu rätseln, tüfteln und zu knobeln. Aber dieses Spiel verlangt viel Fantasie. Man wird zudem ein wenig an seine Frustrationsgrenze geführt, weil es keine perfekte Lösung für die Ermittler gibt. Ich werde auf jeden Fall noch den zweiten und dritten Fall spielen und freue mich auch ein wenig darauf, denn ich frage mich, ob es nicht auch etwas mit Routinen, beim Ermitteln zu tun hat! Hat man irgendwann den Dreh raus? Oder wird es weiter kompliziert bleiben?
Ich lasse mich überraschen.
Fazit
Dieses Spiel ist perfekt für Tüftler und Menschen, die es lieben zu knobeln. Man braucht Ausdauer und man lernt schnell die Frustrationsgrenze kennen. Zudem benötigt man viele Blatt Papier und einen Stift. ;D
Halbwahnsinnig, aber auch ein bisschen glücklich, weil ich beim zweiten Versuch besser war als beim ersten, muss ich sagen, dass dieses Spiel eine gute Herausforderung ist! Ich werde es wieder spielen! Definitiv. Bis alle Fälle gelöst sind. (Vermutlich muss sich so ein Ermittler fühlen.) Ob ich mich an das große Spiel trauen werde, weiß ich noch nicht. Das scheint ja doch sehr komplex zu sein. Ich bin wohl eher der Familienspieletyp. ;D
#Spiel | Detecitve – Erste Fälle
#Art | Karten-/Brettspiel
#Spieleranzahl | 1 – 5
#Dauer | 90 – 120 min.
#Alter | ab 12 Jahren
#Autor | Ignacy Trzewiczek
#Verlag | Pegasus Spiele
Wer einen Videoeinblick haben möchte, bitte hier entlang:
Danke für das Rezensionsexemplar!
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