Mein letzter Blogpost zu einem Ausstellungsbesuch liegt schon ein Weilchen zurück und die Ausstellung wurde auch letztes Wochenende in Potsdam erfolgreich beendet. Nun zog es mich mal wieder in die heimischen Gefilde ins Museum. Ich schaute mir die neuen Ausstellungen im Museum für Kunst und Gewerbe an. Dort heißt es Food Revolution 5.0 und Keith Haring. Ich werde zu beiden Ausstellungen bloggen und beginne hier mit Keith Haring, den wohl jeder in meiner Generation kennt. Als Kind der 80er gab es wohl keinen Haushalt, in dem nicht ein Produkt mit einem Haring Motiv zu finden war. Bettwäsche, Tassen, Magneten… Ich habe es noch genau vor Augen, die bunten Motive mit schwarzen Umrandungen. Als Kind fand ich es toll, weil die Sachen so farbenfroh waren und er lustige Formen „gemalt“ hat. Heute erst verstehe ich, welches Werk der Künstler hinterlassen hat. So gehörte er wohl seiner Zeit zu den wichtigsten Urban Art Künstlern wie heute vielleicht Banksy. Ich weiß nicht, ob man das wirklich vergleichen kann, aber ich tue es jetzt einfach mal, um zu verdeutlichen wie bekannt der Künstler war bzw. heute noch ist. In den 80ern war Haring allgegenwärtig und dann würde es plötzlich ruhiger. Seit dem Besuch der Ausstellung, verstehe ich erst, wie es dazu kam. Der Haring verstarb in sehr jungen Jahren, er wurde gerade mal 31. Wenn man bedenkt, welch kurzen Zeitraum er lebte, um so berühmt zu werden, ist es auch sehr überraschend wie groß sein Werk bereits zu jenem Zeitpunkt war. Laut dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg befindet sich dort die größte Plakatsammlung des bunten Geschäftsmannes. Geschäftsmann? Ja, irgendwie finde ich schon, dass er das auch war. Heute sind Pop-Up Stores wieder im Trend, Haring hatte bereits in den 80ern seinen ersten Store in New York. Klug, wie ich finde. Hätte Olafur Eliasson einen, wäre ich dort Stammkunde, wenn ich die Sachen bezahlen könnte. Haring war also sehr umtriebig, erstellte Werbeplakate ( u.a. für Lucky Strike), setzte sich für wohltätige Zwecke ein, war auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und thematisiert immer wieder AIDS. Im Februar 1990 erlag er ebendieser Krankheit. Meines Erachtens ist dieser Künstler mit dem unverkennbaren schwarzen Umrandungen und farbenfrohen Werken viel zu jung gestorben. Man fragt sich, was wäre gewesen, hätte er noch länger Kunst machen können. Eine unbeantwortete Frage.
Ich genieße derweil die Plakte im MKG, lasse sie auf mich wirken, versuche mich zu erinnern und stelle fest, dass man ein wenig gute Laune bekommt, obwohl die Themen nicht immer leichte Kost sind. Seine Themen sind die ganz großen: Liebe, Sex, Gewalt und Tod, heißt es im MKG. In der Kunstszene gehört er zu den Vertreten des Pop-Art.
Die Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe zeigt viele Plakate von Keith Haring. Wer etwas anderes erwartet, wird enttäuscht. Mir haben die Plakate vollkommen gereicht, um mich wieder wie ein Kind der 80er zu fühlen. Wobei ich zu gern auch mal die Murals von Haring gesehen hätte, ich frage mich, ob es die wohl noch gibt….
Die Ausstellung ist noch bis zum 5. November 2017 im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg zu sehen.
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Hat dies auf museumlifestyle rebloggt und kommentierte:
Wera visited the Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. She wrote a review about the new exhibition „Keith Haring“.