Die Alpen sind definitiv ein Ort der Sehnsucht. Noch nie habe ich die Alpen besucht, stets bin ich über sie hinweg gedüst, aber der Blick richtete sich in den Minuten immer nach unten. Der wunderschöne Anblick der Gipfelspitzen bei Sonnenauf- oder -untergang ist einfach atemberaubend. Es ist ein Anblick der verzückt, der einen in seinen Bann zieht und man beginnt zu erahnen, wie schön es sein muss, auf solch einem Gipfel zu stehen.
Fotografen haben bei diesem Objekt ein ganz eigenes Vorgehen, um den perfekten Moment für eine Aufnahme abzupassen, erklimmen sie einen Gipfel, nächtigen sie dort, um am nächsten Morgen die optimalen Bilder zu machen.
„Ich habe meine Bilder im Kopf, lange bevor ich sie tatsächlich schieße. Ich habe eine Idee und eine Vorstellung, wie ein Bild werden soll. Aber wie es dann tatsächlich wird, ist eine ganz andere Frage.“ – Peter Mathis
Die ausdrucksstarken schwarzweiß Bilder von Peter Mathis zeigen die ganze Vielfalt der Alpen. Sie wirken zum Teil sehr surreal, manchmal schon fast kitschig, verwirrend, kontraststark, intensiv, aber immer natürlich. Und gerade das fasziniert an diesen Bildern. Ich kann nicht sagen, ob die Bilder – wie bei anderen Fotografen – nachbearbeitet wurden, es ist auch egal, denn diese Bilder wirken nicht bearbeitet, sondern spiegeln die Natur in ihrer gänzlichen imposanten Wucht wider, sodass es einem fast den Atem verschlägt.
In kleinen Texten gibt Mathis Einblick in seine Vorgehensweise und verdeutlicht, wie schwierig es manchmal ist, das perfekte Bild zu bekommen. „…die Temperaturen waren etwa zehn Grad unter null, dazu starker Wind. (…) mein ganzer Körper zitterte so heftig vor Kälte, dass ich einfach nicht imstande war, ein unverwackeltes Bild zu machen.“ Wenn man sich Bilder von Steve McCurry ansieht, dann kann man auch hin und wieder erahnen, wie kompliziert es für einen Fotografen sein muss, solch großartige Aufnahmen zu machen.
Die Bilder von Peter Mathis zeigen das Wesentliche, sie sind nicht überfrachtet, zeigen Weiten, Schluchten, manchmal auch die Enge. In Farbe wären die Fotos mit Sicherheit auch wunderschön gewesen, aber ich vermute mal, sie wären im absoluten Kitsch abgedriftet, wobei ich ja durchaus auf Kitsch stehe. Durch die schwarzweiß Wiedergabe werden die Fotos in diesem Fall erst zur Kunst. Das ein oder andere Foto würde ich mir sofort aufhängen (zum Beispiel: „Schreckhorn und Finsteraarhorn, Berner Alpen“).
Ich selbst suche mir eher selten Fotobücher aus, sondern andere empfehlen mir in der Regel diese Bücher. An dieser Stelle bin ich sehr dankbar, zum einen für diese tolle Empfehlung und zum anderen, dass der Prestel Verlag mir dieses wunderbare Buch als Rezensionsexemplar zukommen ließ.
#Artbook | Alpen
#Autor | Peter Mathis
#Verlag | Prestel
#Sprache | German
#ISBN | 978-3-7913-8381-1
#Seiten | 176
#Veröffentlicht | 18. September 2017
Das Buch kann man hier bestellen.
Hallo!
Berge haben echt etwas Faszinierendes. Dank meinem Vater bin ich schon früh dazu bewegt worden Berge zu besteigen und auf Hütten zu übernachten. Hoch über den Dörfern zu stehen ist immer wieder ein tolles Erlebnis, sodass man vergisst wie anstrengend der Aufstieg eigentlich war. Das Buch drückt sicherlich genau das aus und ausgehend von dem was du geschrieben hast, lohnt es sich sicherlich angeschafft zu werden. Mal schauen, vielleicht wird das das nächste Geburtstagsgeschenk :).
Liebe Grüße,
Sarah