Zum ersten Mal bin ich falsch an ein Kinderbuch herangegangen. Tja, das kann passieren. „Edgar und das Ballettmädchen“ löste bei mir zig Fragen aus als ich es das erste Mal las. Das ist grundsätzlich nicht verkehrt, aber nicht gut, um ein Kinderbuch zu rezensieren. Also beginne ich hier, es erstmal auf sachlicher Ebene zu beschreiben.
Es ist ein Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren, so lautet zumindest die Altersempfehlung der ich mich anschließen würde. Jüngere Kinder können noch nicht so viel mit dem Buch anfangen (ich habe es wirklich versucht, aber dafür sind die Bilder nicht bunt genug oder haben zu wenig „Wimmel-Faktor“). Insgesamt wirken die Illustrationen sehr pastellig.
Zum Inhalt
Auf den 24 Seiten geht es darum, wie der Maler Edgar (Degas) von einem kleinen Ballettmädchen inspiriert wird. Egal, wo sie sich befinden, das Ballettmädchen ist seine Muse und sie taucht in unzähligen seiner Werke auf. Sie tanzen regelrecht durch das Buch.
„Nun denn“, könnte man sagen. Mein persönliches Fazit war eher ernüchternd. Der Sinn des Erzählstranges hat sich mir nicht wirklich erschlossen. Ich kann nicht beurteilen, ob die Geschichte nicht vielleicht zu abstarkt ist, aber hey – ich bin kein Experte, was Kinderköpfe angeht, vielleicht mögen es die Kleinen ja doch. Ich fand das Buch optisch leider nicht so ansprechend, inhaltlich hat es mich dann doch herausgefordert. Denn ich hatte keinen blassen Schimmer von Degas und was hat es mit diesem Ballettmädchen auf sich? Und so musste ich natürlich erstmal im Internet eine kleine Recherche anstellen.
Tja, man lernt ja nie aus. Das Ballettmädchen ist offenbar die Muse für Edgar Degas schlechthin gewesen. Ich habe mich ehrlich gesagt, bislang nie mit diesem Künstler auseinander gesetzt. Darum entschuldigt bitte meine Unwissenheit. Natürlich habe ich schon das ein oder andere Gemälde von ihm gesehen, aber bislang tangierte mich der Künstler nicht sonderlich. Jetzt schon.
Denn diesem kleinen Ballettmädchen ist sogar ein eigener Wikipedia Artikel gewidmet. Zum Artikel: Kleine vierzehnjährige Tänzerin. Es gibt nicht nur zahlreiche Gemälde oder Kreidezeichnungen, nein, besonderes Augenmerk ist wohl die Bronzeskulptur, die eine Höhe von 98 cm misst. Insgesamt gibt es 29 Bronzeabgüsse von diesem Motiv, die sich in Museen und Privatsammlungen befinden. Die originale Wachsfigur befindet sich in der National Gallery of Art in Washington. Dort hat man sich auch schon intensiv mit den Skulpturen Degas beschäftigt, es gibt Aritkel, Podcasts und auch dieses wunderbare XXL Video:
Und plötzlich kann man sich in dieser Skulptur und Geschichte völlig verlieren… (vielleicht war das Buch doch nicht so schlecht ?)
#Titel | Edgar und das Ballettmädchen. Wie Degas’ Bilder tanzen lernten
#Autor | Roth, Benita
#Verlag | Seemann Henschel GmbH
#Sprache | Deutsch
#ISBN | 978-3-86502-396-4
#Seiten | 24
#veröffentlicht | 17. Oktober 2017
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