In diesem Sommer gibt es gefühlt unzählige Ausstellungen, die ich unbedingt sehen will. Ich weiß jetzt schon, dass ich nicht ansatzweise alle sehen werde. Bei diesem Gedanken wird mein Herz ein wenig schwer, denn ich stelle mir die Ausstellungen allesamt schön vor. Aber nun will ich Euch nicht weiter auf die Folter spannen und präsentiere Euch meine 6 Ausstellungstipps für diesen Sommer.
1. Museum Frieder Burda
James Turrell
bis 28. Oktober 2018
Wer in James Turrells Lichträume eintaucht, macht eine magische Erfahrung:
Das farbige, sich verändernde Licht lässt den Raum unendlich erscheinen. Mit „The Substance of Light“ präsentiert das Museum Frieder Burda eine in enger Zusammenarbeit mit dem 1943 in Los Angeles geborenen Künstler konzipierte Werkschau. In seinem Schaffen verbindet Turrell konzeptionelles Denken, Wissenschaft, Technologie und Spiritualität zu einer einzigartigen Kunstform: Das Werk entsteht in der Wahrnehmung des Zuschauers. Dabei erzeugt Turrell mit farbigem Licht den Eindruck von Masse und Volumen, Räume und Objekte, die die Form von Flächen, Würfeln, Pyramiden oder Tunneln annehmen können. Die Ausstellung vereint Arbeiten von Turrells bekanntesten Werkgruppen der letzten Jahrzehnte mit jüngeren, noch nie gezeigten Arbeiten und der Lichtskulptur Accretion Disk, die eigens für die Sammlung Frieder Burda neu angefertigt wurde. Zu den Highlights der Schau gehört der riesige Ganzfeld-Lichtraum, der bereits auf der Venedig Biennale 2011 für Furore sorgte.
Persönliche Anmerkung: Ich werde alles daran setzen, um diese Ausstellung zu sehen! Ich liebe die Installation in der Kunsthalle Bremen und nun gleich eine ganze Ausstellung. Ich flippe innerlich total aus, denn ich war vor ein paar Jahren so traurig, als ich mir die Lichtinstallation im Guggenheim nicht ansehen konnte, weil es einfach zu weit weg war. Aber Baden-Baden ist irgendwie machen! Definitiv! Muss ich sehen! So! 😀
2. Kunsthaus Zürich
Robert Delaunay und Paris
31. August bis 18. November 2018
Sein Werk kreist um Paris, die frühe Luftfahrt, den Sport und die Farbe am Beginn der Moderne. Mit 80 Gemälden und Arbeiten auf Papier ist es die bislang umfangreichste Ausstellung von Delaunays Œuvre in der Schweiz. Das Kunsthaus zeigt die ganze Bandbreite: von seinen frühen «divisionistischen» und vom Stil der Fauves geprägten Porträts der Jahre 1906/07 bis hin zu den Entwürfen für das Palais des Chemins de Fer und das Palais de l’Air bei der Weltausstellung 1937, und seine letzte grosse Gemäldeserie «Rythmes sans fin», die in seinen finalen Lebensjahren entstand.
Persönliche Anmerkung: Zuletzt habe ich in der Kunsthalle Mannheim ein Werk von Delaunay gesehen, ebenfalls mit dem Motiv des Eifelturms und ich dachte an eine Ausstellung, die ich vor Jahren mal in Hannover gesehen hatte, die mir ausgesprochen gut gefiel. Erst da begann ich, mich für Delaunay zu begeistern. Ich mag die Werke sehr gern, darum bin ich gespannt auf diese Ausstellung und hoffe, dass ich einen anderen Blogbeitrag von jemandem lesen werde, der die Ausstellung besucht hat.
3. Kunsthalle Bremen
What is love? Von Amor bis Tinder
7. Juli bis 21. Oktober 2018
Fragen rund um die Liebe beschäftigen uns alle – ein Leben lang. Anhand von etwa 40 Werken aus der Sammlung der Kunsthalle Bremen geht die Ausstellung „What is Love? Von Amor bis Tinder“ zeitlosen Fragen zu Liebe, Partnerschaft, Erotik, Schönheit und Narzissmus nach. Ergänzende Leihgaben befassen sich mit Online-Dating. Von zeitgenössischen Künstlern wird vor allem die international genutzte Dating-App Tinder immer wieder aufgegriffen. Sie gehört in Deutschland zu den am häufigsten heruntergeladenen und gleichzeitig am meisten diskutierten Dating-Apps. Es ist die erste museale Ausstellung, die das Phänomen Online-Dating aufgreift.
Die Ausstellung umfasst Werke aus verschiedenen Epochen. Sie zeigen unter anderem glückliche Paare, erotische Szenen und ideale Frauen.
Persönliche Anmerkung: Allein der Titel klingt so verlockend, dass ich mich richtig auf dieses kleine Ausstellungshighlight in der Nachbarstadt freue.
4. Kunsthalle Emden
Stephan Balkenhol
bis 19. September 2018
Der Künstler Stephan Balkenhol (*1957) zählt zu den bekanntesten Bildhauern Deutschlands. In mehr als drei Jahrzehnten sind seine aus Holz gehauenen und farbig bemalten Figuren zu seinem Markenzeichen geworden: vor allem der Mann mit weißem Hemd und schwarzer Hose. Seine Außenskulpturen in vielen Städten wurden geradezu Wahrzeichen, wie der »Mann am Hals einer Giraffe« am Eingang zum Tierpark Hagenbeck in Hamburg. Sein Œuvre umfasst neben Menschen und Tieren aus Holz und Bronze ebenso Reliefs und Wandschirme sowie Papierarbeiten in sämtlichen grafischen Techniken wie auch Zeichnungen.
Persönliche Anmerkung: Mich begrüßt jeden Morgen der Bojenmann auf der Süderelbe. Ich liebe diese Skulptur von Balkenhol. Es gibt noch so einige andere Skulpturen von ihm in Hamburg, aber die habe ich lustigerweise noch nie gesehen. Für mich ist der Bojenmann der Fels in der Brandung, leider wird er in der ungemütlichen Jahreszeit in sein Winterquartier gebracht, aber der Sommer ist auch nicht immer ein Zuckerschlecken in Hamburg. 😉
5. Gropius Bau
Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland
21. September 2018 bis 6. Januar 2019
Digitale Kommunikations- und schnelle Transportmöglichkeiten bringen die Menschen immer enger zusammen und lassen die Globalisierung als modernes Phänomen erscheinen. Tatsächlich aber ist die überregionale Vernetzung mit allen ihren Auswirkungen seit jeher ein fester Bestandteil der Gesellschaft und beeinflusst das Leben der Menschen seit prähistorischer Zeit grundlegend. Täglich machen Archäologen Entdeckungen, die dies eindrucksvoll belegen. „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ präsentiert die spektakulärsten archäologischen Neufunde der letzten 20 Jahre von der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert. Die Ausstellung orientiert sich an den vier Themen Mobilität, Austausch, Konflikt und Innovation.
Persönliche Anmerkung: Ich bin jetzt nicht die super Wühlmaus und meine Begeisterung hält sich bei der Archäologie stets in Grenzen, aber ich glaube, dies ist eine der wenigen Ausstellungen, wo ich sagen muss, diese Objekte sollte man wohl alle gesehen haben, sie schreiben unsere Geschichte!
6. Bucerius Kunst Forum
Anton Corbijn. The Living and the Dead
bis 6. Januar 2019
Die Ausstellung Anton Corbijn. The Living and the Dead ist dem niederländischen Fotografen Anton Corbijn gewidmet und untersucht die selten gestellte Frage, wann Fotografie Kunst wird. Wie viele Fotografen hat Corbijn lange an der Schnittstelle zwischen freier und angewandter Fotografie gearbeitet: Berühmt wurde er mit seinen ikonischen Porträts von Bands und Musikern wie Joy Division, Depeche Mode, Tom Waits, U2 oder den Rolling Stones. Dabei handelte es sich meist um Auftragsarbeiten, bei denen er sich immer wieder den Raum für schöpferische Freiheit erkämpfen musste. Doch unterliegt sowohl seine angewandte als auch seine freie Arbeit als Fotograf und Filmregisseur immer jener Sinnfrage, nach deren Antwort jeder in erster Linie persönlich suchen muss und die mit zunehmendem Alter dringlicher wird. Gezeigt werden rund 120 Arbeiten Corbijns aus 40 Schaffensjahren, darunter etwa 20 bisher unveröffentlichte Fotografien.
Persönliche Anmerkung: Die Fotos, die ich bislang gesehen habe, finde ich sehr ausdrucksstark, ein Grund für mich, diese Ausstellung noch zu Besuchen. Bis zum Ende des Jahres sollte ich es auf jeden Fall schaffen. 🙂
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