Barcamp für Kulturjunkies

Zum stARTcamp in Münster
Die Barcamp-Zeit ist angebrochen, um genau zu sein, die stARTcamp Zeit. Das bedeutet in diesem speziellen Fall eine Unkonferenz zum Thema Kultur im schönen beschaulichen Münster in Westfalen. Unkonferenz? Ja, das Thema steht im Vorfeld nicht fest. Sessions/Themen werden in der ersten Stunde festgelegt, jeder kann etwas dazu beitragen. Viele haben Sessions vorbereitet. Wenige trauen sich, eine Frage zu stellen, die diskutiert wird, von ausführlichen Diskussionen ganz zu schweigen.

Ausflug in Münsters Museumswelt
Das Münsteraner stARTcamp war mein zweites seiner Art (über mein erstes Camp habe ich im vergangenen Jahr berichtet) und dies ist der Auftakt in ein spannendes Kulturjahr 2015. Neben dem Camp habe ich das LWL-Museum für Kunst und Kultur, das Picassomuseum und das Stadtmuseum Münster besucht. Das LWL-Museum glänzt weiterhin mit seinen neuen Räumen und verzückt mit einer großartig präsentierten Dauerausstellung, im Picassomuseum geht es heiß her, denn die spanischen Einflüssen sind mehr als nur sichtbar in den Werken Picassos und Clavés, aber besonders überrascht hat mich das Stadtmuseum Münster, dem ich zum ersten Mal mehr als 5 Minuten meiner Zeit schenkte. Ich gebe es zu, ich war noch nie in der Dauerausstellung vom Stadtmuseum, Asche auf mein Haupt, denn die Ausstellung ist wunderschön! Ich bin völlig entzückt und begeistert von dem Design, der Konzeption und den Inhalten. Ein absoluter Museumstipp für Münster!

Der Sessionplan
Der Sessionplan

Die Sessions des stARTcamps
Beim stARTcamp wurden insgesamt elf Sessions und eine interessante Nicht-Keynote von Christian Gries angeboten. Neben Christian Henner-Fehr und Anke von Heyl habe ich mal Experte Auskunft darüber gegeben, wie man bloggt. Gute Frage: Wie bloggt man?

a. Der/Das Blog
Welches ist das richtige System für mich? Das hängt von meinem Content ab. Ich blogge schon immer und ewig mit WordPress. Ich kenne ehrlich gesagt nichts anderes. Aber es gibt noch andere Plattformen, habe ich gehört. 😉
– Blogger
– tumblr
– WordPress
– Hypotheses

Eine kleine Korrektur:

https://twitter.com/musermeku/status/583144555786190848

b. Inhalt/Thema
Der richtige Blog hängt vom Thema bzw. Inhalt ab. Ich habe mich für WordPress entschieden, weil ich schreibe und hin und wieder ein paar Fotos veröffentliche. Für Einsteiger soll Blogger sehr gut und einfach sein, für Fotos spricht eher tumblr, für wissenschaftliches Bloggen wird Hypotheses bevorzugt.

c. Regelmäßigkeit
Alle Blogger bestätigten, dass regelmäßiges Bloggen absolut wichtig ist. Hört man damit auf, brechen die Zahlen (Besucher, Seitenaufrufe…) ziemlich schnell ein.

d. Spaß
Ohne die Liste unnötig zu verlängern, ist dies wohl der wichtigste Punkt: Man muss am Bloggen Spaß haben.

In der zweiten Session ging in erster Linie @irgendwiejuna der Frage „Wie twittert man gut?“ auf den Grund. Ich gebe zu, Anke und ich haben sie dazu ein wenig genötigt. Fazit dieser Session: Kaffee und Katzen Tweets gehören dazu. Anke beschrieb diese Tweets als den sozialen Kitt in der virtuellen Welt. Ich kann dem nur zustimmen. Katze habe ich nicht, aber Kaffee trinke ich. Hin und wieder gibt es auch mal einen Teetweet. #KKK (#KaffeeKatzeKitt)

Die Nicht-Keynote von Christian Gries regte zu einer anschließenden Diskussion an. Die Frage nach der Banalität kam auf. Sind Aktionen wie #myrembrandt banal? Eine schwierige Frage, die ich erstmal mit einem saloppen „ja“ beantworten würde. Hui, nicht das sich jetzt gleich wieder alle aufregen – aber ja, die Aktion ist erstmal banal, weil sie schlicht und einfach war.
Es war eine gute PR-Aktion, die vielleicht größeren Erfolg als erwartet hatte. Oft kommt in solchen Zusammenhängen die Frage nach den Inhalten auf. Erstmal gibt es keine Inhalte, es ist reine PR. Und?
Ich finde es gar nicht schlimm. Aber PR kann zu Inhalten führen! Denn halte ich erstmal selbst eine kleine Reproduktion eines Rembrandts in der Hand, setzt man sich vielleicht doch noch mal mit dem Künstler auseinander, vielleicht sieht man das Werk danach anders. Folglich, wenn es eine Person erreicht, die wegen dieser Aktion in die Pinakotheken gegangen ist, sich mit Rembrandt auseinandergesetzt hat, evtl. einen Wiki-Artikel dazu gelesen hat, dann war die Kampagne vielleicht doch nicht ganz so banal. Solche Maßnahmen machen eigentlich Lust auf mehr! Nicht weil sie banal sind, sondern weil sie Spaß machen!

Während der dritten Session habe ich mich ein wenig entspannt zurückgelehnt, Frank Tentler gelauscht, der mit Michelle van der Veen über das Social Command Center diskutierte. Oder anders ausgedrückt: Frank redete und Michelle saß dekorativ daneben. (Das hat sie selbst gesagt!!! – Ich würde sowas nie behaupten!) Ich kann sagen, dass was mir mein Job erlaubt, das mache ich so, wie es der liebe Frank es rät. Das war jetzt kurz und knapp. Aber wer wissen möchte, was Frank so zu berichten hat, der kann sich gern die Streams reinziehen! Habe ich auch schon getan, weil ich mich ja nicht zweiteilen kann. Zu viele spannende Sessions gleichzeitig.

Streams:
Social Web Command Center – Grundlagen. #scmcs15 #menschortweb
Der digitale Erlebnisraum – Grundlagen. #scmcs15 #menschortweb
Customer Journey. Mit Christian Henner-Fehr #scmcs15 #menschortweb

Museumselfies
Auf diversen Blogs haben wir schon darüber diskutiert, Aspekte in den Fokus gestellt. Ich habe mich schon mehrfach zu diesem Thema ausgelassen. Für mich ist und bleibt Olafur Eliasson mein Kunstheld. Er spielt nicht nur mit Licht und Schatten, sondern auch mit den neuen Medien. Er forderte in seiner Ausstellung „CONTACT“ zum Teilen auf. Denn CONTACT IST CONTENT! Das gilt nicht nur für die Ausstellung, das gilt generell für die Selfie-Diskussion. Bei Michelle auf dem Blog schrieb ich einen viel zu langen Kommentar, weil mich das Thema offensichtlich bewegt.

Anke forderte in ihrer Session zu einer kleinen Aufgabe auf: Erstellt eine ABC-Liste zu den Museumselfies. Assoziationen waren gefragt. Gar nicht so einfach in weniger als 60 Sekunden. Natürlich habe ich nur sechs Wörter hingekriegt. Aber ich habe mich zu Hause noch mal hingesetzt und erneut angefangen. Hier ist mein kreatives Ergebnis, meine spontanen Gedanken zu diesem Thema.

museumselfie - spontane Gedanken

Abschluss-Session
Abschließend bleibt mir gar nicht so viel zu sagen, außer danke liebe Michelle und lieber Jan für die unglaubliche Orga! Die Idee von Christian beim nächsten Mal nur Teilnehmer Sessions halten zu lassen, die noch nie eine gehalten haben, finde ich sehr gut! Zu guter Letzt freue ich mich sehr auf das nächste stARTcamp in München am 25. April!

0 Kommentare zu “Barcamp für Kulturjunkies

  1. Pingback: Das stARTcamp Münster 2015 in Bildern und Blogs | startcampmuenster

  2. Liebe Wera,
    merci! Konnte aus der Ferne zwar immer nur kurz reinswitchen, stolperte dann auch in die Diskussion hinein, ob Kunst banal sein darf. In meinen Augen, ja, unbedingt. Schwellenängste werden darüber überwunden und ein nachdenken zumindest eine Auseinandersetzung damit startet – was soll daran schlecht sein? Wenn das Museum dann auf zack ist, kann es genau hier ansetzen und weitere Möglichkeiten der Auseinandersetzung bieten, eben so tiefgehende, wie der Nutzer dazu bereit ist. D.h. am Ende müsste das Vermittlungsprogramm aufgefächert sein, für unterschiedliche Wissensebenen – so kann ein Diskurs zur/über Kunst statt finden.

    Freue mich darauf, dich nach Basel wieder in Minga zu treffen. @Michel werde ich auch das erste Mal in real life sehen, nachdem wir uns schon länger im Netz kennen *freu*

    Aber vorher lade ich euch noch sehr gerne zum #lustwandeln im Netz am 19.4. ab 11:00 ein. Der Bericht darüber erfolgt dann am 25.4. auf #scmuc15!

    Bis sehr bald und frohe Ostern,
    Tanja

    • Liebe Tanja,

      in meinem kommenden Blogbeitrag gehe ich auch noch mal auf das #lustwandeln ein. 😉 Natürlich freue ich mich schon, aus der Ferne ein wenig daran teilzunehmen. Aber einen Tag vorher steigt in Hamburg die Riesenparty – also die Lange Nacht der Museen.

      Bezüglich des Vermittlungsprogrammes stimme ich Dir voll und ganz zu. Niedrige Schwellen bietet ja auch die Fondation Beyeler zu Gauguin Ausstellung an, man denke an das Instagram-Projekt #myParadise.

      München ist schon ganz groß in meinem Kalender notiert, Hotel und Flug sind gebucht und ich stehe schon kurz davor, jetzt schon meinen Koffer zu packen.

      Liebe Grüße
      Wera

  3. Liebe Wera,
    da ich es leider nicht zum stARTcamp nach Münster geschafft habe, ist es ganz wunderbar, Blogbeiträge darüber zu lesen. Ganz herzlichen Dank also für deine Beschreibungen.
    Ich hoffe, wir treffen uns bald mal in HH!
    Viele Grüße
    Katrin

    • Liebe Katrin,
      ich hoffe auch, dass wir uns mal persönlich kennenlernen!
      Vielleicht beim nächsten Bloggertreffen in Hamburg, da sind auch viele Twitter-Menschen dabei. Mich würde es sehr freuen.
      Liebe Grüße
      Wera

  4. Liebe Wera,
    super, du hast noch weiter an der ABC Liste gearbeitet. Ich freu mich, wenn sich auf diese Weise immer mehr Gedanken zu Museumselfie anreichern!
    Ach ja, war schon alles sehr dicht, was daran Samstag alles zusammenkam. Viel Input in allen Sessions!
    Wie gerne würde ich in München weiterdiskutieren! Vor allem mal gründlich erklären, was das Geniale an #myRembrandt war. Wie du richtig sagst, war die Grundidee schon einfach. Ich mag ja den Begriff Niederschwelligkeit in diesem Zusammenhang. Was aber vor allem das Monitoring und den Dialog mit den Followern angeht, so war das die Höhe Kunst des Community-Building!
    Ich bin sicher, dass das am 25.4. noch mal besprochen wird!
    Ich freue mich einstweilen über den Austausch auf unseren Blogs!
    Liebe Grüße
    Anke

    • Liebe Anke,
      der Begriff der Niederschwelligkeit trifft es sehr gut. Man muss die Schwellen niedrig halten. Denn wer soll sonst ins Museum kommen? Warum sollte man sich sonst für etwas begeistern können? Nicht jeder Mensch hat Abitur und ein riesiges Vorwissen. Ich bin immer wieder von mir selbst entsetzt, von all dem, was ich nicht weiß. Manchmal macht es mich traurig, dann denke ich, dass die anderen alle so viel wissen. Aber so ist es nun mal, man kann nicht alles wissen und man sollte stattdessen alles fragen dürfen und dafür nicht ausgelacht werden. – Ich schweife vom Thema ab. Aber ich habe weder Kunstgeschichte, noch Geschichte studiert, ich komme also nicht inhaltlich vom Fach. Ich lausche aber gern Museumspädagogen, mache bei Aktionen mit, um möglichst viel mitzunehmen. Natürlich vergesse ich auch 99% sofort wieder. 😉
      Deine Session hat mir sehr gut gefallen, gerade weil man aktiv selbst etwas machen musste und nicht nur konsumiert hat. Mehr UN – in dem Punkt stimme ich Dir vollkommen zu!
      Liebe Grüße
      Wera

  5. Liebe Wera

    Danke für deinen Beitrag zum stARTcamp. Ich werde am Wochenende mal anfangen die Beiträge auf dem Blog zusammen zu tragen. Und ich freue mich sehr dich in München direkt wieder zu treffen. Vielleicht haben wir dann auch mal eine Minute, in der ich mal nicht dekorative Aufgaben habe 😛

    Lieben Gruß
    Michelle

    • Liebe Michelle,
      das würde mich sehr freuen, wenn wir Zeit zu einem kleinen Plausch finden und uns wiedersehen.
      Liebste Grüße aus dem stürmischen Hamburg,
      Wera

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