Bloggerreise: Was ist das? Wie funktioniert das?

Leitfaden für eine Bloggerreise

Von einigen wurde ich gefragt: Was ist eigentlich eine Bloggerreise? Was muss man dabei beachten? Wer darf mitfahren? Meine Gedanken dazu habe ich versucht, in eine Art Leitfaden zusammenzufassen. Falls ich etwas vergessen habe, freue ich mich über einen Kommentar.
Bloggerreise
Eine Einrichtung (unter Einrichtungen verstehe ich im Folgenden Firmen, Kultureinrichtungen, Städte etc.) beschließt, eine Reise zu einem Event (z. B. einer Ausstellung) anzubieten, der Ablauf ist erstmal ähnlich wie bei einer Pressereise. In diesem Fall werden jedoch Blogger eingeladen.

Planungsphase
In der Planungsphase überlegt sich die Einrichtung, welche Kooperationspartner geeignet wären. Diese müssen im Vorfeld angesprochen. Dazu kann die Marketing- oder Tourismusabteilung einer Stadt gehören, Hotels, Restaurants, Verbund des ÖPNV und diejenigen, die sie mit einbeziehen wollen. Die Kooperationsparnter hängen also von der Art der Bloggerreise ab.

Der konkrete Ablauf der Reise sollte frühzeitig feststehen, sodass sie kurzfristig auf Änderungen reagieren können. Sprechen sie rechtzeitig die Blogger an, bei knapp angesetzten Reiseterminen müssen sie mit einer erhöhten Absagequote rechnen.

Welcher Blogger darf mitfahren?
Verschiedene Vorgehensweisen sind denkbar:

Persönliche Ansprache
Museen können explizit Blogger per E-Mail anschreiben und fragen, ob sie daran teilnehmen möchten.

Verlosung
Museen machen die Bloggerreise publik und machen eine Verlosung draus (z. B. unter allen Kommentatoren ihres Blogs).

first come first serve
Blogger werden angeschrieben, wer sich zu erst zurück meldet, ist dabei.

Bewerbung
Museen schreiben eine Bloggerreise aus, Blogger bewerben sich mit einem Blogbeitrag um die Reise.

Eigentlich gibt es bei der Auswahl, wer mitreisen darf, unzählig viele Möglichkeiten, da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die Frage ist eher, ist es sinnvoll Blogger unterschiedlicher Kategorien einzuladen oder Themenblogger ins Boot zu holen.

Beides hat Vor- und Nachteile. Blogger verschiedener Kategorien haben unterschiedliche Bedürfnisse, sollte man diesen gerecht werden oder nicht? Ich persönlich finde die Mischung ehrlich gesagt sehr spannend.

Aus Sicht einer Einrichtung stellen sich folgende Fragen: Wie wird das Thema wahrgenommen? Wo werden Schwerpunkte gesetzt? Was ist für welche Blogger relevant?
Aus meiner Sicht, der eines Bloggers: Ich finde es aufregend zu sehen, was andere Blogger machen, sie kennenzulernen, herauszufinden, wie sie Themen angehen, zu netzwerken und dabei vielleicht noch etwas Neues zu lernen.

Wie sieht das Programm aus, was sollte es beinhalten?
Zuerst benötigt so eine Bloggerreise einen guten Anlass, dies könnte der Auftakt einer neuen Sonderausstellung sein, der Beginn einer neuen Reihe, die Vorstellung eines neuen Produktes. Auch hier gibt es eigentlich keine Grenzen, aber es benötigt einen Anlass.

Der Ablauf der Reise muss klar kommuniziert sein. Ein Plan mit Uhrzeiten und Orten für die Blogger im Vorfeld (!) ist ein absolutes Muss. Blogger wollen wissen, was sie wann und wo erwartet. Dies sollte so früh wie möglich im Vorfeld (gern per E-Mail) mitgeteilt werden.

Während der Reise kann es Freizeit geben, meines Erachtens ist dies aber gar nicht nötig, schließlich haben sich die Reisenden freiwillig auf den Weg gemacht, um Content zu bekommen. Natürlich kann man Freiräume einplanen und eine Liste mit Empfehlungen an die Hand geben. Die empfohlenen Einrichtungen sollten vorgewarnt werden! Außerdem sollte auch mit ihnen das Thema Fotografieren angesprochen werden (mehr dazu siehe unten).

Wie lang sollte eine Bloggerreise andauern?
Die Dauer sollte drei Tage nicht überschreiten. Viele Blogger schreiben in ihrer Freizeit ihre Blogs. Dies bedeutet, bei drei Tagen muss schon ein Urlaubstag genommen werden. Meine Empfehlung lautet: zwei Tage (Samstag und Sonntag) oder man lässt die Teilnehmer Freitagabends anreisen, dann hat man zwei vollständige Tage. Das beinhaltet für den Ausrichter eine zusätzliche Nacht.

Was darf eine Bloggerreise kosten?
Alles und nichts. Kurzum, warum sollte ein Blogger unendlich viel Geld für eine ein- oder zweitätgige Reise ausgeben, die vollgepackt ist mit Interessen einer Einrichtung? Da könnte man das Geld auch in einen Kurzurlaub der eigenen Wahl stecken. Also: für den Blogger sollte es nichts kosten. Die Kosten trägt der Ausrichter. Dazu gehören: Anreise, Unterkunft, Essen, Eintritte, evtl. Ausstellungskataloge (bei Ausstellungsbesuch) oder kostenlose Produkte (Produktproben oder Belegexemplare).

Personalaufwand
Eine Bloggerreise ist nicht nur kostenintensiv, sondern auch personalintensiv. Ein stetiger Ansprechpartner sollte bei allen Programmpunkten anwesend sein, er begleitet die Gruppe zu allen Aktivitäten. Vorbildlich ist es, wenn es sich dabei um die selbe Person handelt. Der Ansprechpartner besitzt Ortskenntnisse und kennt den genauen Ablaufplan. Optimal ist es, wenn er zugleich als Ansprechpartner auf den Social Media Kanälen fungiert.

Zusätzlich werden Experten für Gespräche, Vorträge, Führungen etc. eingeladen. Es sollte ausreichend (zeitlicher) Raum bleiben, um Fragen stellen zu können.

Bezüglich der Kosten: Holen Sie sich Kooperationspartner ins Boot. Für Blogger kann alles relevant sein, Reiseblogger berichten eventuell auch über das Hotel, die Einrichtung, den Service, Kulturblogger thematisieren eher Ausstellungen, Technikblogger interessieren sich vermutlich wieder für andere Schwerpunkte. Dies spricht durchaus für eine gemischte Gruppe, hängt aber natürlich davon ab, worin der thematische Schwerpunkt der Reise besteht.

Fotografieren
Einrichtungen sollten sicherstellen, dass während der gesamten Reise fotografiert werden darf. Vielleicht sollte man im Vorfeld auch die Blogger fragen, ob sie fotografiert werden dürfen (könnte für das Unternehmen ja auch ein Ausschlussgrund sein, einen Blogger nicht mitzunehmen). Das Unternehmen sollte folglich auch einen eigenen Fotografen dabei haben, um die Reise zu dokumentieren. Zudem sind auch die Blogger auf der sicheren Seite, dass sie die Gruppe fotografieren dürfen.

Das, worum es bei der Reise eigentlich geht (eine Ausstellung, ein Produkt, Architektur oder Essen…), muss fotografiert werden dürfen. Die Frage nach den Rechten muss im Vorfeld geklärt sein. Blogger wollen selbst fotografieren, sie wollen keine Pressefotos! Dafür fahren sie nicht zig Kilometer. Außerdem können Blogger gleichzeitig so ihre Bilder bearbeiten, bis es ihnen gefällt. Nicht vergessen: Ein Blog ist etwas sehr persönliches! Es ist also eine Sache des Prinzips.

Vernetzung
Es ist wichtig für die Einrichtung sich mit den Bloggern zu vernetzen. Halten sie den Kontakt und holen sie sich auch Feedback ein. Gucken Sie in den sozialen Netzwerken, ob sich die Blogger eventuell untereinander kennen, schaffen sie Möglichkeiten (z.B. bei einem lockeren Empfang), dass sich die Teilnehmer kennenlernen. Blogger sind – ebenso wie Einrichtungen – bestrebt, sich untereinander zu vernetzen und auszutauschen. Als Ausrichter haben sie auch die Möglichkeit, die Teilnehmer vorzustellen. Nutzen sie die Gelegenheit!

Rückmeldung
Wenn Sie noch nie eine Bloggerreise unternommen haben, holen sie sich das Feedback der Teilnehmer ein. Wie fanden sie die Reise? Hat etwas gefehlt? War irgendwas nicht in Ordnung? Lief etwas falsch? Oder war alles gut? Die Teilnehmer sind ja oftmals nicht einfach nur Blogger, in der Regel sind sie vom Fach und haben – in welcher Form auch immer – Ahnung von der Materie (sei es als Konsument, beruflich oder weil es ein intensives Hobby ist). Informatiker schreiben z. B. sehr oft einen Blog. Man hat sich also Fach- und Medienexperten ins Haus geholt. Die Blogger sind neugierig auf sie, seien sie also auch neugierig! Fragen Sie!

Blogger mögen die persönliche Ansprache, setzen sie sich zum Abschluss noch für ein bis zwei Stunden zusammen, trinken einen Kaffee, essen ein Stück Kuchen und fragen nach, ob es ihnen gefallen hat und was sie hätten besser machen können. Es geht dabei um ihre Einrichtung. Man könnte auch im Fachjargon von Evaluation und Qualitätssicherung sprechen. Erkundigen sie sich, wie sie die Abläufe oder Inhalte hätten verbessern können. So sind sie für die nächste Bloggerreise besser vorbereitet.

Flughafen - Anzeigentafel

Praxisbeispiel
Ich durfte an der #bsgauguinreise15 teilnehmen. Eine Bloggerin hat mich als Teilnehmerin vorgeschlagen (Stichwort: Vernetzung). In weniger als 30 Minuten war alles geklärt und in meinem Emailpostfach befanden sich die Flugtickets von Hamburg nach Basel. Selbst der Check-In wurde für mich übernommen. Ich war so beeindruckt, dass mir fast die Luft wegblieb. Per Email erhielt ich kurze Zeit später einen Ablaufplan, Empfehlungen etc. Ich wurde mit Informationen fast überschüttet. Daumen hoch!

Das Hotel, in dem wir untergebracht wurden, war ein Traum. Großzügige Räume, sehr ruhig, zentral gelegen, mit prima Lichtern (alles dimmbar, viele Lampen im Zimmer, tolle, ungewöhnliche Leuchtmittel im Eingangsbereich) und einem unfassbar guten Frühstück. Das Hotel Pullmann war ein Träumchen, würde ich jederzeit wieder Einchecken! Zudem erwartete uns dort eine kleine Überraschung: Eine Tasche stand für jeden Teilnehmer im Hotel bereit. In der Tasche befanden sich Stadtplan, Infobroschüren der Stadt und ein unglaublich leckeres Betthupferl. 😉 Kann ich leider nicht mehr fotografieren, das war so schnell von mir weggeputzt…

Mirjam von der Fondation Beyeler oder Nadja von Basel Tourismus waren fast die ganze Zeit an unserer Seite. Perfekt! Und es war wunderbar sich mit ihnen zu unterhalten. Herzlichen Dank an dieser Stelle für Eure Gastfreundschaft und die netten Gespräche.

Die Kooperationspartner und Ausrichter Fondation Beyeler und Tourismus Basel / Art & Design Museums Basel waren auf dieser Reise ein gutes Team. Bezüglich der Finanzierung seitens der Ausrichter wurden keine Angaben gemacht, was ich als nicht schlimm empfinde und für den Blogger auch erstmal uninteressant ist. Zwischen den Partnern müssen die Posten der Kosten geklärt sein.

Fotografierverbot

Obwohl in der Sonderausstellung „Paul Gauguin“ nicht alle Werke fotografiert werden durften, wurde für die Blogger eine Ausnahme gemacht. Dies wurde vor der Führung deutlich kommuniziert. Die Ausrichter haben sich also im Vorfeld mit diesem Thema auseinandergesetzt.

Es gab ausreichend Zeit, die anderen Blogger kennenzulernen und war sehr froh darüber, über meinen „Kulturbloggertellerrand“ schauen zu können.

Fazit
Die Organisation der #bsgauguinreise15 empfand ich als nahezu perfekt und würde sie jederzeit als best-practice Beispiel vorstellen.

0 Kommentare zu “Bloggerreise: Was ist das? Wie funktioniert das?

  1. Pingback: #KulturBlogger United | Statement zu erfolgreichen Kooperationen mit Institutionen | MuseumsGlück

  2. Hey Klasse!! Ich hab auch endlich den Artikel gefunden. Blindes Huhn und so.
    Hatte mich ja schon mehrfach gefragt, wie so eine Bloggerreise zustande kommt und wie es mit dem Content, der Teilnehmerauswahl und auch den Kosten aussieht.
    Eine tolle Zusammenfassung, grad auch für Leutchen wie mich, die vom schnöden „Ich schreib mal irgendwann irgendwas was mit grad in den Sinn kommt“-Blog zu einem mit zumindest teilweisem Content wechseln (wollen).
    Vielleicht verschwindet meine Blindheit ja irgendwann und ich sehe eine Bloggerreise mal bevor sie in vollem Gang ist *gg*

    Btw. Bloggerreisen für Familien-Museums-Tester, also mit Anhang, gibt es ja sicherlich eher sehr selten, oder?

    • Liebe Ivonne,
      wenn man sowas machen will, muss man sich eventuell auch in einige Presseverteiler von PR-Agenturen eintragen lassen. Eine entsprechende Reichweite sollte man oftmals wohl mitbringen bzw. über die passenden Themen auf seinem Blog schreiben.
      Ich wurde bislang direkt angeschrieben, die Reisen wurden in dem Sinne nicht ausgeschrieben und man konnte sich leider nicht bewerben. Aber mir sind auch einige Reisen durchgegangen bzw. finde ich nicht alles interessant und nicht alles ist für mich relevant.
      Bzgl. Deiner Frage zur ganzen Familie: Vermutlich bekommen viele Firmen den Eindruck, dass Du eher für lau einen netten Aufenthalt haben willst, um jetzt mal von einer ganz bösen Position zu argumentieren. Gerade bei Einrichtungen mit hohen Preisen oder wo eh viele Besucher da sind, haben es die Häuser evtl auch gar nicht nötig. Und nicht jede Ausstellung ist für Familien geeignet. Stellt sich ja auch oft die Frage: Wer ist die Zielgruppe von Museen? Und das ist ein anderes Thema…. 😉
      LG, Wera

      • moin Wera 🙂
        man merkt sicher, dass ich mich noch nicht so lange in diesen Sphären bewege und doch will ich natürlich am Liebsten gleich alles mitmachen. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich etwas ungeduldig bin? 😉
        Vielleicht habe ich mich auch tatsächlich in ein etwas sehr „nieschiges“ Gebiet gewagt, Museen testen speziell mit Kindern/für Kinder ist ja doch nicht so alltäglich. Dementsprechend wird es sicherlich auch so schnell keine Bloggerreise dafür geben.
        Der Eindruck den ich erwecke, da muss ich dir leider Recht geben, der kann sicherlich entstehen. Auch wenn ich immer versuche, meine Frage, wie hier, humorig und vor allem SO nicht ernst gemeintrüber zu bringen.
        Ich meine klar, wer hätte nicht gern einen Urlaub für lau, sind wir doch mal ehrlich. Das ist aber nicht meine Intention, weder hier noch in meinen Anfragen an Museen. Da muss ich wohl noch dreimal mehr darauf achten, was ich wie schreibe und vor allem, ob mein Späßle als solches auch wirklich ankommt.
        Ich will mir eine gesponsorte Bloggerreise, so es denn mal eine geben soll für mich/uns, auch wirklich „verdienen“. Durch gute Beiträge, durch Ehrlichkeit, durch ein gutes Netzwerk, durch meinen unnachahmlichen Charme… naja, kennst mich ja 🙂
        Kurz gesagt: ich will ja nicht „gekauft“ werden, das ist mir schon wichtig. Und wenn ich aufgrund meines Blog-Contents und auch meiner Art noch ne ganze Weile brauche, um ein Star zu werden, dann muss lediglich meine fehlende Geduld damit klarkommen…
        (sollte wieder witzig sein… ich lass es lieber *g*)

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  6. Hallo Wera,

    vielen Dank für die Zusammenfassung, das ist sicherlich für einige MuseumsmitarbeiterInnen sehr interessant (für mich um Beispiel ;))

    Liebe Grüße, Meike

  7. Liebe Wera !
    Danke für die sehr sinnvolle Zusammenfassung und super, dass du das gleich mit einem praktischen Beispiel verbindest. Was ev. noch aufgenommen werden sollte – wie kommuniziert man während der Bloggerreise – Stichwort – Tweetup – Hashtag – wo man als Mitleser während der Reise schon regelrecht darauf fiebert auf den nächsten Tweet. Storify, TweetWall. Durch diese aktive Live-Kommunikation durch die Blogger mit ihrer Community kann ein Veranstalter nur profitieren. Ich erinnere mich selbst nur daran, wie gern Eva und ich eure Reise via Twitter verfolgten.

    Liebe Grüße
    Alexandra

  8. Pingback: Bloggerreise nach Basel - Paul Gauguin und Belle Haleine #bsgauguinreise15 -1

  9. Liebe Wera,

    danke, dass du die Kriterien einer gelungenen Bloggerreise so auf den Punkt zusammenfasst!

    Die Auswahl geeigneter Blogger für Blogger Relations – ob nun Reise oder andere Kooperationen – ist tatsächlich ein wichtiger Aspekt, den du hier ansprichst.
    Im Kulturbereich – besonders für Museen – sind Bloggerreisen im deutschsprachigen Raum ja ein relativ neues Phänomen. Die Reisen, an denen ich bisher teilnehmen konnte, hatten hier zwei Ansätze: Die #kbreise14 hatte ein first-comm-first-served Prinzip, bei der #bsgauguinreise15 lief es hingegen über direkte Ansprache bzw. über Empfehlungen.
    Beide Varianten hatten ihre Vorteile – aber auch Nachteile. Den von dir vorgeschlagenen Ansatz, einen „Bewerbungsprozess“ voranzustellen, finde ich sehr gut – er ist jedoch relativ aufwändig in der Umsetzung und erfordert entsprechend eine längere Vorlaufzeit. Ich würde mich freuen, wenn dieses Auswahlverfahren seine Anwendung findet und wäre gespannt auf die Erfahrungen, die dann damit gesammelt werden.

    Zu Blogger Relations aus Veranstaltersicht hatte ich im Nachgang zur #kbreise14 übrigens auch ein paar Überlegungen bei Medium.com zusammengefasst: https://medium.com/@musermeku/blogger-relations-von-reichweite-und-zielgruppenspezifik-a2e3b6fd372a

    Viele Grüße
    Angelika

    • Liebe Angelika,

      ich stimme Dir zu, dass der Prozess einer Bewerbung sehr aufwendig wäre und eine lange Vorlaufzeit benötigt. Aber rein theoretisch und aus Sicht einer Einrichtung gesehen, eigentlich ganz interessant. Denn allein die Reichweiten, die über so ein Verfahren generiert werden – über einen festgelegten Hashtag – könnten schon für eine Menge Wirbel sorgen. Ich als Blogger hätte kein Problem, mich für eine Reise zu bewerben. Je nach dem, wie spannend und interessant die Reise ist, würde ich das sofort tun. 😉

      LG, Wera

  10. Schön, dass Du die Bloggerreise mal aus einer anderen Sicht betrachtest. Aber, wenn Du als Teilnehmerin Dich schon fragst, was es der Kulturinstitution bringt, dann ist bei dieser Reise wohl etwas schief gelaufen. Was man erwartet, sollte man ungefähr als Veranstalter schon vorher wissen. Klar kann man niemanden zu etwas zwingen. Aber man sucht ja auch die Blogger entsprechend aus und schaut sich die Blogs vorher an, so dass man weiß, was man später wohl lesen wird.
    Hast Du Dir die Blogposts der anderen Teilnehmer angesehen? Werden die zentral gesammelt und verlinkt? Dann könntest Du Dir auch aus Sicht eines Museums ein Bild machen, was der Aufwand gebracht hat.
    Ich persönlich würde davor warnen eine Bloggerreise als Pressereise nur mit Bloggern aufzuziehen. Blogger brauchen oft etwas ganz anderes als Journalisten, z.B. WLAN! Das sollte überall in ausreichender Kapazität zur Verfügung stehen.

    • Liebe Monika Meurer,
      ich gebe Dir vollkommen recht, dass Blogger andere „Sachen“ benötigen als Journalisten ! Das steht völlig außer Frage. Die Sache mit dem W-Lan stimmt zu 100%. War in Basel auch gegeben. Wie gesagt, in Basel lief es aus meiner Sicht (Blogger) optimal! Ich versuche hier gerade den Sprung zur anderen Seite zu bekommen. 😉 Ich war ja in diesem Fall kein Veranstalter, sondern Teilnehmer. Die Blogbeiträge werden auf jeden Fall untereinander verlinkt. Basel wird die Beiträge wohl auch alle Sammeln (ich werde später die Links rausuchen).
      Ich sage ja auch nicht, dass eine Bloggerreise, eine Pressereise ist, darum schreibe ich ja diesen Leitfaden. Bei Bloggern ist die Ansprache ja auch sehr persönlich, so persönlich wie auch jeder Blog ist.
      Aber ich erlaube mir trotzdem nach dem Nutzen (und Kosten/Nutzen) zu fragen. 😉
      Als Blogger ist meine Antwort eindeutig: Blogger haben Zum Teil sehr hohe Reichweiten, das Potential sollte man sich nicht entgehen lassen. Der Trend ins Netz ist offensichtlich!
      Als Einrichtung stelle ich mir wohl die Frage: Wen erreichen die Blogger? Sind das potentielle Besucher? Entspricht dies unserer Zielgruppe. Darum sollten Einrichtungen auch gewissenhaft vorgehen, wen sie einladen.
      Das Thema „Bloggerreise “ ist definitiv ein weites Feld.
      Vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine Gedanken, regen zum Nachdenken an!
      LG,
      Wera

      • Ich habe mich auf Deinen Satz im zweiten Absatz bezogen: „der Ablauf ist erstmal ähnlich wie bei einer Pressereise. In diesem Fall werden jedoch Blogger eingeladen.“ So einfach ist es imho eben nicht.

        Und das andere bezog sich auf Deinen Kommentar zu Marlene „Eine Diskussion über Bloggerreisen“. Wenn Du als Museum einlädst, dann möchtest Du sicher, einen Beitrag zu Deinem Museum oder Deiner Ausstellung und nicht zum Thema Bloggerreisen.

        Wir sind uns sicher einig, dass man vor einer solchen Aktion sehr viel Hirnschmalz investieren sollte.

        Ich hab hier auch schon mal etwas zum Thema geschrieben, vielleicht ist da noch was dabei, was Du ergänzen kannst wie z.B. einen hashtag festlegen… http://mome.at/2013/05/21/bloggerreise-sinnvoll-geniesen-fazit/

  11. Ein sehr interessanter Artikel, danke dir dafür! 🙂
    LG
    Ela

  12. Hallo Wera,
    Danke für den schönen Leitfaden. Eine Bloggerreise klingt für einige Einrichtungen sicher erstmal nach einer Menge Arbeit. Mich würden die Erfahrungen von den Veranstaltern auch sehr interessieren – da es für Tourismus Basel schon die zweite Bloggerreise innerhalb kürzester Zeit war, muss sich die Reise offenbar lohnen. Ich hoffe, dass noch mehr Museen und Kultureinrichtungen sich an solche Reisen wagen!
    Viele Grüße,
    Marlene

    • Liebe Marlene,

      ich gebe zu, dass ich auch sehr skeptisch an die Sache gehe. Natürlich ist es toll, wenn Blogger eingeladen werden. Ich als Blogger fühle mich total geehrt und habe mich wie ein kleiner Schneekönig gefreut, daran teilnehmen zu dürfen. Aber ich frage mich, ob es der Einrichtung wirklich etwas bringt!

      Vielleicht wollen das die Experten der Neuen Medien jetzt hören, aber ich bin da durchaus sehr skeptisch. So ein Aufwand! Solch immense Kosten! Wären die an anderer Stelle nicht besser investiert? Insbesondere in Zeiten, wo alle über Geldmangel stöhnen. Selbstverständlich können Einrichtungen dann nicht auf Partner und Sponsoren verzichten.

      Aber man sollte auch stets die Frage im Hinterkopf behalten: Was bringt es?
      Eine Diskussion über Bloggerreisen? Wenn eingeladen wird, sind ja eigentlich die Inhalte wichtig und haben Priorität.

      Ich vermute, bei den Reisebloggern sieht das schon ganz anders aus. Vermutlich werden in dem Bereich häufiger Reisen gesponsert. Darum bin ich schon sehr auf Ulrikes Berichte vom http://bambooblog.de/ gespannt.

      Liebe Grüße
      Wera

      • Liebe Wera,
        Ich kann die Bedenken absolut verstehen und würde kleinen Museen mit geringem Budget, die sich für das Thema Blogger Relations interessieren auch erst einmal empfehlen mit anderen Relationen anzufangen: Regelmäßiger, persönlicher kontakt über soziale Medien, aktive Teilnahme in Diskussionen und Einladung zu Veranstaltungen, vielleicht ein Tweetup oder einen Blogger-Stammtisch im Museumscafé. Reisen sind dann was für größere Museen…
        liebe Grüße, Marlene

  13. Schöne Zusammenfassung und hilfreich für Kultureinrichtungen, die sich überlegen, mit Bloggern zusammen zu arbeiten.

    • Lieber Christian,

      so soll es sein. Es ist oft ein Spagat Blogger zu sein, was ich sehr gern bin, aber auch gleichzeitig in einer Einrichtung zu arbeiten. Folglich habe ich für mich den Perspektivenwechsel hingelegt und den Beitrag für mich aus Sicht einer Einrichtung geschrieben. Und warum soll ich es für mich behalten? Ich bin mir sicher, dass andere Einrichtungen auch darüber nachdenken. 😉 So konnte ich hoffentlich dazu beitragen, dass auf einige Aspekte Rücksicht genommen wird und andere beachtet werden.

      LG, Wera

  14. Ein sehr interessanter Artikel, vielen Dank. Werde wahrscheinlich nie in den Genuss kommen, so eine Reise zu machen aber es ist Klasse das bestimmte Firmen/Einrichtungen oder Institutionen heute Blogs und ihre Leser wahrnehmen bzw. ernst nehmen.

    • Es war purer Zufall, da ich von einer Bloggerin vorgeschlagen worden bin.
      Ich finde ja die Idee, dass man sich mit seinem Blog um eine Reise bewirbt auch sehr gut. Zumindest kann man sich dann mal kreativ austoben. Ich hätte es getan. 😀

  15. Interessant! Nach unzähligen Info-Reisen für Reiseverkehrskaufleuten, die letztendlich auch eine Werbeveranstaltung sind genauso wie Bloggerreisen, kann ich hinzufügen: Für den Besuch einer Ausstellung, einer Stadt in Europa reicht ein Wochenende sicherlich aus. Für alles andere halte ich eine Woche für das Minimum. Und wenn ich dann eine Woche lang interessante Orte ansehen kann und schöne Hotels testen – für umsonst -, dann nehme ich dafür gerne auch mal Urlaub. Dieses Jaht steht für mich die erste Bloggerreise als Reisebloggerin an. Ich bin schon gespannt!
    LG
    Ulrike

    • Liebe Ulrike, Danke für Deinen Hinweise! Ich bin auf Deinen Bericht von Deiner Reise gespannt. Wohin geht es? China? Wie lang? Und wann?
      Liebe Grüße,
      Wera

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