Illusion

Illusionen gibt uns aktuell die Hamburger Kunsthalle mit auf den Weg. Bei diesem Thema habe ich natürlich ein paar Namen in der Ausstellung erwartet zum Beispiel M.C. Escher oder Victor Vasarely. Mit diesem Namen bin ich quasi groß und filmisch im Rahmen von Harry Potter erwachsen geworden. Diese unendlichen Treppen in Hogwarts erinnern mich total an die Bilder von M.C. Escher, den ich früh in der Schule kennenlernen durfte. Damals mussten wir unseren eigenen Escher malen. Das hatte ganz gut geklappt, aber es wurde schnell deutlich, wie anstrengend und kompliziert die komplexen Bilder von Escher eigentlich sind.

M.C. Escher (1898 – 1972), Relativität, 1953.

Also Escher. Victor Vasarely gehört ebenfalls zu den Namen, die ich in der Ausstellung erwartet habe und zuletzt im Städel gesehen habe. Die Ausstellung habe ich damals in Frankfurt wirklich geliebt, allein die Farben! (Leider hab ich nie drüber berichtet, weil es mit den Fotos so eine Sache war. Bildrechte…) Ein weiterer bekannter Name, der nicht offensichtlich mit dem Thema Illusion in Verbindung gebracht werden muss, ist Goya. 2012 habe ich einige Werke ebenfalls im Städel (in der Ausstellung „Schwarze Romantik“ gesehen). Nun habe ich endlich Goya nach über 10 Jahren wiedergesehen.

Ein weiterer bekannter Name, der sich gefühlt durch alle Räume bei diesem Thema zog, war Lars Eidinger. Eidinger hätte ich ehrlich gesagt weniger mit diesem Thema verbunden, aber es war schlüssig, einige Objekte von ihm zu zeigen, ob es diese Fülle sein musste, weiß ich nicht.

Ich fand die Ausstellung mit den verschiedenen Kapiteln richtig klasse und schön! Einige Kapitel hätte ich gar nicht mit dem Begriff Illusion verbunden, aber das hängt natürlich davon ab, wie man Illusion definiert. Natürlich ist Theater auch eine Illusion, Masken gehören ebenfalls dazu – und so eröffnet sich visuell ein völlig neuer Themenkomplex. Visionen, Surrealismus, Hyperrealismus, Realität, Fiktion, Traum, Verwandlung und Täuschung. Und somit ist man auch schnell beim Untertitel der Ausstellung angelangt: Traum – Identität – Wirklichkeit.

Zitat: Bertolt Brecht

Mit diesen Schlagworten lässt sich ein großer zeitlicher Rundumschlag durch die Kulturgeschichte machen. Ich gebe ja zu, mich hat dieses Thema total angesprochen. Daher war es klar, dass ich diese Ausstellung unbedingt sehen musste und ich wurde mit rund 150 Objekten nicht enttäuscht! Ich habe mich wirklich sehr über einige Namen und Bilder gefreut, andere haben mich irritiert und mich über den Begriff nachdenken lassen.

Aber besonders gut gefiel mir der Einstieg (mein Einstieg):


„Glotzt nicht so romantisch.“

– Bertolt Brecht

Man wird aus seiner verträumten Realität gerissen und jedwede Vorfreude wird einem zu Beginn genommen. Nicht romantisch – dann schaue ich vielleicht doch besser sachlich und versuche die Realität zu erfassen, statt mit einer rosa Brille durch die Ausstellung zu gehen.

Fazit: Klasse Ausstellung, tolle Werke, allerdings hätte ich mir die Gestaltung ein wenig anders gewünscht. Museen sind und bleiben an dieser Stelle dann doch Museen. Was hätte man nicht alles allein im Rahmen des Ausstellungsdesigns machen können. Natürlich muss man dies abwägen, es könnte die Kunstwerke in den Hintergrund rücken. (Aber das Thema zu diskutieren wäre ein weites Feld…) Für Fans von Kunst, Kultur und Museen ist diese Ausstellung jedoch absolut sehenswert!


Die Ausstellung ist noch bis zum 6. April 2025 in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.

Illusion. Traum – Identität – Wirklichkeit


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