🕷️🍄 🐸 [Unbezahlte Werbung] 🕷️🍄 🐸 „Spinnengift und Krötenschleim“ erschien bereits 2012 beim KOSMOS Verlag und war zum Kinderspiel des Jahres nominiert. Allein die Spielmechanik des Hexenkessels ist großartig. Es ist ein so tolles Spiel. Außerdem ist das Spiel von Klaus Teuber erfunden worden, für mich war klar, dass wir dieses Spiel unbedingt spielen müssen!
Gesagt getan und endlich war es so weit und wir konnten das Spiel testen. Um ehrlich zu sein, haben wir Erwachsenen uns zu erst auf das Spiel gestürzt, bevor ich es mit Kindern gespielt habe. 😀 Und das lag allein daran, dass der Name Klaus Teuber auf der Verpackung stand, ich gebe es ja offen zu.
2024 ist eine neue Auflage des Spieles erschienen. An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an den KOSMOS Verlag für das Rezensionsexemplar. Für mich ist dieses Spiel schon eine große Herausforderung gewesen, da es ein Merkspiel ist. Aber dieses Merkspiel ist etwas ungewöhnlich. Es gibt nicht ganz so viele Karten wie bei einem klassischen Memory, aber dafür muss man sich bis zum Ende des Spieles alle Plättchen (mit den Zutaten für den Zaubertrank) merken, die rund um das Spielfeld liegen.
Worum geht es?
Bibberkraut, Mäusedreck, Stinkepilz, Krötenschleim, Würgewürzel – alles wichtige Zutaten für den Zaubertrank. Aber in der Hexenküche ist alles durcheinander. Wo befindet sich welche Zutat? Dies muss man sich sehr gut merken!
Die Zutaten befinden sich um das Spielfeld herum. Diese werden benötigt, um die Zauberchips für den Kessel einzusammeln. Einige Chips haben nur ein Loch, andere Zauberchips haben sogar drei Löcher, das heißt, man benötigt drei Zutaten. Welche Zutaten man benötig, verrät einem der Würfel. Hat man die richtigen Zutaten gefunden, bekommt man den Zauberchip.
Die Zauberchips werden in den Kessel geworfen. Ist der Kessel voll, explodiert dieser und ein Ungeheuer wird erschaffen, welches man vor sich aufstellen darf. (Das ergibt am Ende einen Punkt.) Außerdem gibt es bei der richtigen Mixtur (man hat alle richtigen Zutaten gefunden) einen Hexenorden. Diese ergeben am Ende des Spieles ebenfalls jeweils einen Punkt. Deckt man versehentlich einen Kobold statt einer richtigen Zutat auf, ist der eigene Spielzug beendet. Glück für die anderen, denn die bekommen nun alle einen Hexenorden und somit einen Punkt.
Das Spiel wirkt zu Beginn komplex und das ist es vermutlich für Kinder am Anfang auch. Aber man kommt schnell in den Spielfluss rein. Und mir als Erwachsene hat es schon super viel Spaß gemacht. Mit der Dauer von ca. 30 Minuten ist dies ein guter Einstieg für ein etwas längeres Spiel für Spieleinsteiger.
Erste Partie mit Kindern
Die erste Partie mit Kindern war aufregend, alle hatten schon das Cover des Spieles gesehen und wollten es endlich unbedingt spielen. Allein das Thema ist für Kinder so faszinierend, dass sie richtig freudig waren, endlich das Spiel spielen zu dürfen.
Zu Beginn mussten wir erklären, dass man vielleicht mit den einfachen Zauberchips beginnt, die nur ein Loch haben. Somit lässt sich die Zutat leichter erraten und einen Hexenorden gewinnen. Das Spiel haben die Kinder wirklich schnell verstanden und fanden es richtig gut! Nun werde ich seitdem jeden Tag belagert, wann wir es endlich wiederspielen werden. – Kurz: morgen! Dann werde ich es mit drei Kindern spielen und ich selbst freue mich riesig darauf.
Wehmut
Ich finde, man kann Spieleautoren mit guten Schriftstellern vergleichen, insbesondere dann, wenn sie besonders großartige, einzigartige oder womöglich besonders viele Spiele herausgebracht haben. Spieleautoren sind (auch) Superstars! Mir war es eine Ehre, in diesem Jahr zum Beispiel Saša Stanišić bei der Arbeit zu sehen. Ich habe Ehrfucht vor so außergewöhnlich kreativen Köpfen, weil ich es definitiv nicht bin. Umso mehr überkommt mich die Wehmut, wenn ich Spiele von Klaus Teuber spiele; er verstarb im vergangenen Jahr. Denn ich weiß, es wird kein einziges neues Spiel mehr von ihm geben. (Ok, noch eins in diesem Jahr 🖤, wo er zuletzt dran gesessen hatte.) Aber wie schön ist das bitte, wenn Menschen etwas so Einzigartiges hinterlassen, was so viele Menschen bewegt? Dann werde ich etwas wehmütig.
Fazit
Wer mal wieder ein richtig gutes Kinderspiel sucht, dem kann ich dieses Spiel ans Herz legen. In der Altersgruppe 5 – 43 kam es bei allen Beteiligten gut an. Es ist ein klassisches Merkspiel, aber mit einer gruseligen Thematik, die Kinder anspricht und einem tollen Hexenkessel, der für die jüngsten Teilnehmer ein echtes Highlight darstellte.
#Spiel | Spinnengift und Krötenschleim
#Autor*innen | Klaus Teuber
#Grafik | Andreas Resch, Michaela Kienle/Fine Tuning, atelier198
#Illustrationen | Andreas Resch, Gabriela Silveira
#Art | Brettspiel
#Spieleranzahl | 2 – 4
#Dauer | ca. 30 Minuten
#Alter | ab 6 Jahren
#Verlag | KOSMOS Verlag
Klaus Teuber
Für Menschen, die sich etwas intensiver mit Spielen beschäftigen, ist Klaus Teuber natürlich ein Begriff. Es ist einer der Namen, der die deutsche Spielebranche geprägt hat.
Klaus Teuber wurde 1952 geboren und verstarb im vergangenen Jahr (2023). Und er war nicht einfach irgendein Spieleentwickler, es war eine der Meldungen bei der Tagesschau.
Mehr über Klaus Teuber
Für alle Kunst und Kulturnerds, so wie ich es bin, könnte man es wohl mit dem Verlust von Picasso gleichsetzen. Die Nachricht vom Tod von Klaus Teuber ging um die Welt, denn dieser Mann war der Erfinder von „Die Siedler von Catan“. 30 Millionen Exemplare des Spieles wurden in 70 Länder verkauft. Was für ein Erfolg! Nicht nur mit diesem Spiel, sondern auch noch mit zahlreichen anderen Spielen. Aber keines war vermutlich so erfolgreich wie „Die Siedler“.
Klaus Teuber erfand aber nicht nur die Siedler von Catan sondern auch noch zahlreiche andere prämierte Spiele wie „Barbarossa“ (Spiel des Jahres, 1988), „Adel verpflichtet“ (Spiel des Jahres, 1990) oder „Hallo Dachs“ (Deutscher Kinderspielepreis, 1996).
Wer mehr über diesen oder andere Spieleerfinder erfahren möchte, denjenigen lege ich die Dokumentation „Spielerepublik Deutschland“ sehr ans Herz. Sie zeigt sowohl Klaus Teuber als auch andere wichtige Personen wie Uwe Rosenberg oder Inka und Markus Brand. Wem all diese Namen nichts sagen, bitte schaut Euch die Doku an und für Museumsnerds wie ich es bin, ist auch etwas dabei, denn es wird das Deutsche Spielearchiv vorgestellt, welche ich bis zu diesem Zeitpunkt (noch) nicht kannte.
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