Tierische Angelegenheiten im Museum

Tiere im Museum sind eigentlich ein Tabu. Aber wenn Tiere auf Gemälden, in Filmen oder als Skulpturen zu sehen sind, ist es etwas anderes. Das Sprengel Museum Hannover macht es möglich, der Spur der Tiere in Darstellungen des 20. Jahrhunderts zu folgen.

„Weiße Federn, schwarzes Fell“ lautet der Titel der Ausstellung, die noch bis zum 10. Februar 2013 zu sehen ist. Mit gewissen Erwartungen bin ich an diese Ausstellung herangetreten, die auch gänzlich erfüllt wurden. Franz Marc und Picasso durften einfach nicht fehlen. Aber einige andere Arbeiten haben mich wirklich überrascht, die eine sehr angenehm als auch eine verstörende Wirkung auf mich hatten. Verstörend ist dabei nicht mit ,schlecht‘ gleichzusetzen. Verstörend bedeutet für mich, dass es durchaus gut ist, dass ich mit so etwas einfach nicht gerechnet habe und ich vielleicht ein wenig länger drüber nachdenken musste. Dazu gehörte definitiv die Arbeit von Natjalie Djurberg „We are not two, We are one / Wir sind nicht zwei, wir sind eins“, 2008. Dabei handelt es sich um ein Video, dass 5:33 Min. Länge hat. Dieses Video besitzt eine Liebe zum Detail und ich musste es mir zwei mal angucken, weil – tja – man muss es selbst sehen. Auf mich wirkte es verstörend. Vermutlich geht es dabei auch ums Verständnis und den Zugang zu dieser Art Kunst, die mir bislang ein wenig verschlossen war. Ich fand die Arbeit faszinierend!

Für das seichte Gemüt sind die Werke von Franz Marc immer wieder ein Augenschmaus. Niki de Saint Phalle, für mich nur bekannt durch die überdimensionalen bunten Nanas, bekam bei mir in diesem Zusammenhang eine neue Bedeutung. Werke von Ihr, die man an die Wand hängen kann! Ebenso bunt und schön.

„Tiere sind dem Menschen vertraut und zugleich fremd. Unter Fell und Federn stecken das gezähmte Haus- und Hoftier, das gebändigte Zoo- und Zirkustier und das exotische Wildtier. Das Tier wird verniedlicht und vermenschlicht, geliebt oder gefürchtet,“ so laut Flyer des Sprengel Museums Hannover.

Verniedlicht wird definitiv „Kleiner Bär“ von Renée Sintenis. Ich habe mich verliebt! So eine schöne Radierung und es gibt als Poster zu erwerben. Glücklich mit dem Poster im Schlepptau bin ich wieder nach Hause gezogen.

Sprengel Museum Hannover

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