Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten! VERKAUFT!

BÄM! Verkauft an den Herren in dem schwarzen Sakko mit der Nummer 4. So oder so ähnlich klingt es bei dem Spiel “Verkauft! Das Kunstauktions-Spiel”, welches ich gespielt habe. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich Multimilliardär, das ist mir zuvor auch noch bei keinem anderen Spiel passiert. Wir haben das Spiel zu zweit gespielt und mussten feststellen, dass es mega kurzweilig ist! Aber mit 4-6 Leuten macht es bestimmt noch mehr Spaß.

Worum geht es?

Es gibt einen Stapel Karten mit Kunstwerken, die bei Auktionen versteigert werden. Mitbieten können alle Spieler, wer hinterher die meisten Kunstwerke bzw. die meisten Kunstwerke einer Epoche besitzt, hat gewonnen – überspitzt und in Kürze gesagt. Natürlich hat jede Kunstsammlung bzw. jede Epoch, die gesammelt wurde, einen anderen Wert. Wer also insgesamt den höchsten Wert besitzt, hat letztendlich gewonnen. Es wird so lange gespielt, bis alle Kunstwerke ersteigert oder zerstört werden bzw. in Museen hängen.

Besonderes Highlight sind die Ereigniskarten, die einen zum Beispiel dazu verdonnern 50 Millionen aus ominösen Gründen an die Bank zu zahlen. Beim Anwalt muss man eine Runde aussetzen oder eine Strafe zahlen. Und wer direkt auf das Feld der Biennale von Venedig kommt, darf 200 Millionen einnehmen. Na, kommt Euch dieses Prinzip bekannt vor? Mich hat es auch ein wenig an Monopoly erinnert, ein Vergleich darf meines Erachtens an dieser Stelle erlaubt sein, weil ich Monopoly großartig finde! Dass bislang noch niemand früher auf die Idee gekommen ist, etwas ähnliches mit der großen Kunstwelt umsetzen, ist schon überraschend! Man darf natürlich auch mit seinen Kunstwerken handeln und diese anderen Sammlern zum Verkauf anbieten, wenn man auf dem richtigen Feld steht. Mieten wie bei Monopoly gibt es allerdings nicht – dafür fiese Ereigniskarten, die sogar ganze Sammlungen zerstören können…

Fazit

Dieses Spiel ist einfach großartig! Und ich kann es jetzt schon für die Jahreszeit, wenn es etwas unangenehmer und stürmischer wird, sehr empfehlen! Außerdem sind die Zeichnungen auf den Kunstkarten mega witzig, wenn man weiß, wie das Original aussieht und heißt. Weniger bewanderte Kunstexperten sollten sich unbedingt die Mühe machen und es herausfinden, es ist wirklich kurzweilig! (Im Zweifel einfach bei Twitter oder sonst wo die kunst- und kulturaffine Community fragen, die können Euch das in Null Komma nix beantworten.) 😉

#Spiel | Verkauft! Das Kunstauktions-Spiel

#Alter | ab 8 Jahren

#Illustrator | Simon Landrein

#Inhalt | Box mit Spielbrett, Booklet, Karten und Würfel

#Größe | 265 x 265 mm

#ISBN | 978-3-96244-096-1

#Erschienen | 26. Juli 2019

#Sprache | deutsch

#Verlag | Laurence King Verlag

1 Kommentar zu “Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten! VERKAUFT!

  1. Uljana Brunzema

    Das neue Gesellschaftsspiel „Verkauft!“ ist ein dynamisches, witziges und lehrreiches Spiel rund um Kunstauktionen und Klassiker der Bildenden Kunst. Zwei bis sechs Spieler können als witzige Charakter-Auktionäre, die genau in ihren Rollen beschrieben sind, teilnehmen mit den dazu passenden Spielfiguren. Mit diesen Figuren bewegt man sich würfelnderweise über ein großes Spielbrett von Auktion zu Auktion oder trifft unterwegs auch auf Privatinseln, die Biennale von Venedig und andere Aktionsfelder. Es muss großzügig, schnell und vorausschauend gehandelt werden, die Millionen-Beträge wandern nur so über den Auktionstisch, 36 Meisterwerke aus 600 Jahren verschiedener Zeitepochen stehen zum Angebot bereit. Aus welcher Epoche sammelt man am liebsten, was kann man finanzieren? Sammlungen bringen mehr Gewinn als Einzelstücke. Plötzlich wird man zum Multimilliardär, dann ist man blank und muss Kunstanleihen ans Museum geben. Ein bisschen erinnert das Spiel an Monopoly, denn es ist ein Kapitalspiel im Kunstbereich. Besonders witzig und originell sind die Kunstwerk-Karten, denn sie nehmen die klassischen Bilder aufs Korn, haben einen Funken Wahrheit, zitieren die Klassiker, aber spielen auch ironisch damit. Manchmal weiß man nicht genau was Wahrheit und was Spiel ist, und genau das lädt dazu ein, sich etwas näher mit der Kunstgeschichte zu befassen, doch noch einmal zwischendurch nachzulesen wie die Geschichte wirklich war, wie der Gemäldetitel wirklich hieß. Das bringt viel Spaß. Hat Edvard Munch tatsächlich „Das unkontrollierbare Kichern“ gemalt oder war es nicht doch „Der Schrei“? Grinst die Figur auf dem Bild oder nicht? Man muss genau hinsehen und gerade Kunstkenner werden oft schmunzeln müssen und sich amüsieren, Kunst-Neulinge können hier viel dazu lernen. Der Auktionskatalog ist richtig feine Satire: ob Frida Kahlo interpretiert wird oder die alten Meister wie Rembrandt oder Frans Hals, die Texte bieten einfach gute Unterhaltung. So können hier Jung und Alt, Kunstkenner oder solche die es nicht sind, einen großen Spielspaß erleben.

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