Gärten als Kulturraum

Am vergangenen Wochenende fand in den Gärten der Welt in Berlin das Kirschblütenfest statt. Ich dachte, ich würde durch einen wunderschönen Park lustwandeln, die Blütenpracht genießen und ein Eis dabei essen. Aber irgendwie war alles anders und dann doch auch wieder nicht.

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Der Weg führte also nach Marzahn, einem Stadtteil von Berlin, der für mich bislang völlig unbekannt war. Warum sollte man nach Marzahn fahren? Ein Grund sind definitiv die Gärten der Welt. Ich schlendere für mein Leben gern durch schöne Parkanlagen, botanische Gärten, Landes- oder Bundesgartenschauen oder auch über Friedhöfe. Meistens herrscht an diesen Orten Ruhe, man hat Zeit zum Nachdenken, kann sich an der Blütenpracht satt sehen und bei Sonnenscheinen, die schöne Natur genießen. Für mich haben solche Orte etwas sehr kontemplatives. Allerdings nicht in diesem Fall. Ich dachte mir schon, dass ich nicht die einzige beim Kirschblütenfest sein würde. Überrascht haben mich dann tatsächlich die vielen langen Warteschlangen an den Kassen. Zum Glück war die Wartezeit relativ kurz, sodass bei mir erst gar keine Ungeduld aufkam. 😉

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Ehrlich gesagt habe ich nichts erwartet, da ich mir das Programm gar nicht so genau angeschaut hatte. Aber am Eingang wurde mir dann noch schnell ein Zettel mit dem detaillierten Programm in die Hand gedrückt, den ich auch erstmal ignoriert habe. Ich wollte unbedingt Blüten sehen!

Lustwandeln unter einem rosa Himmel

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Der Anblick der Bäume war so schön, Menschen, die sich und die Blüten fotografiert haben, viele machten Picknick und alle genossen offensichtlich das wunderbare Wetter. Natürlich konnte ich mich auch nicht mehr zurückhalten, zückte meine Kamera und fotografierte wie wild. Hin und wieder entdeckt man auf meinen Bildern Elfen, Sailormoon oder andere seltsame Gestalten. Das war völlig verrückt! Des Rätsels Lösung ist „Cosplay“. Bislang sagte mir dieser Begriff nichts, darum musste ich auch erstmal nachlesen, was das konkret bedeutet:

Cosplay ist ein japanischer Verkleidungstrend, der in den 1990er Jahren mit dem Manga- und Animeboom auch in die USA und nach Europa kam. Beim Cosplay stellt der Teilnehmer einen Charakter – aus Manga, Anime, Computerspiel oder Film – durch Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu dar.

So nennt man das also, wieder etwas gelernt. Gesehen habe ich das tatsächlich schon häufiger, bislang wusste ich nur nicht, dass man es so nennt. Die Kostüme waren wirklich sehr beeindruckend und toll! Im Bus schnappte ich ein Gespräch auf, dass für die Vorbereitungen durchaus Stunden angedacht werden müssen. WOW! Nachmittags wurden die besten Kostüme im Rahmen des Cosplay-Wettbewerbs geehrt und die Teilnehmer erhielten Preise. Wenn ich mich recht entsinne, hat eine Sailormoon gewonnen. Kann ich verstehen, ich habe die Serie damals auch geliebt!^^

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Das Fest enthielt ein chinesisches, ein koreanisches und ein japanisches Kulturprogramm mit Gesängen, Tänzen, Kampfkunstvorführungen etc. Besonders fasziniert hat mich ja Kendo, eine Art des Schwertkampfes in diesem Fall mit Holzschwertern. Die Bewegungen sahen so leicht und ästhetisch aus. Die Regeln waren mir allerdings gänzlich schleierhaft. 😀

Kurzum das Blütenfest in den Gärten der Welt war wunderbar und lud zum Lustwandeln und Entdecken ein. Trotz der vielen Menschen aß ich entspannt ein Eis, genoss das herrliche Wetter, staunte über die schönen Verkleidungen, war begeistert von den Darbietungen und schlenderte mit 100 anderen Besuchern durch den japanischen Garten. Ruhe ist auch eine innere Einstellung, darum habe mich die anderen Besucher (bei dieser Veranstaltung) nicht gestresst.

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Wer nun weiter lustwandeln möchte, ist dazu am 19. April im Schlosspark Nymphenburg eingeladen. Jeder kann daran virtuell via Twitter unter dem Hashtag #Lustwandeln teilnehmen. Stellt Fragen oder postet Eure eigenen Bilder vom Lustwandeln. Der Tweetwalk beginnt um 11 Uhr. Weitere Infos findet Ihr hier: #Lustwandeln.

0 Kommentare zu “Gärten als Kulturraum

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  3. Kirschblüten und frühlingsblauer Himmel – das hat die Natur so wahnsinnig gut eingerichtet. Feine Fotos hast Du da gemacht. In den Gärten der Welt war ich auch mal. Im Sommer unter der Woche war da kaum was los. Ich fand die Anlage ein bisschen schräg. Aber auch richtig schön. Liebe Grüße, Stefanie

    • Liebe Stefanie,

      oh noch jemand, der die Anlage kennt. Das ist ja schön! Allen, denen ich bislang davon berichtete guckten mich echt mit großen Augen an und keiner kannte die Gärten der Welt. Vermutlich besuchen eher Berlinbersucher die botanischen Gärten oder fahren zum Schloss Richtung Potsdam.

      Ich stimme Dir aber vollkommen zu, sie ist schräg, hat aber sehr schöne Ecken!
      Liebe Grüße, Wera

      • Hallo Wera, Deine innere Einstellung zur Ruhe hat mich gar nicht mehr losgelassen, so dass ich Dich heute bei mir zitiert habe. Du hast nämlich so RECHT. Schönes Wochenende, Stefanie

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