Gnadenlos

Am Samstag, den 9. März, besuchte ich eine gnadenlose Eröffnung mit viel Andrang, spannenden Künstlerinnen, einer witzigen Performance und humorvollen Ausstellungsexponaten. Lachend ging es bei der Veranstaltung in der Böttcherstraße im Paula Modersohn-Becker Museum zu.

Von Heilbronn ging es nun gnadenlos weiter in die Kunstsammlungen Böttcherstraße (kb), ins Paula Modersohn-Becker Museum; das erste Museum, das einer Künstlerin gewidmet wurde. Viel Witz und Humor kennzeichnen die Werke der Sonderausstellung.

Namhafte Künstlerinnerinnen

Objekte von Alice Guy-Blaché, Anna Blume, Anke Eilergerhard, VALIE EXPORT, Guerilla Girls, Jeanne Mammen, Meret Oppenheim, Pipilotti Rist, Martha Rosler und vielen anderen sind Teil dieser Präsentation. Einige Künstlerinnen waren bei der Eröffnung anwesend!

Rede von Dr. Frank Laukötter. Foto: Wera Wecker
Rede von Dr. Frank Laukötter. Foto: Wera Wecker

Beim Betreten des ersten großen Ausstellungsraumes, wo sich bereits viele Menschen drängten, fiel mir ein Kunstwerk auf, das mitten im Weg stand. Völlig unbeachtet nahm ich das Objekt nur als Störfaktor wahr, weil es Platz einnahm. Aber gerade das machte mich nach den Eröffnungsreden neugierig. Was war das eigentlich, was mitten im Raum stand und die Sicht nach vorn versperrte? Ich glaube, es ist mit Abstand der witzigste Wandschirm, den ich je gesehen habe!

Mona Hatoum: Paravent, 2008, Sammlung Sander/The Sander Collection.
Mona Hatoum: Paravent, 2008, Sammlung Sander/The Sander Collection.

Vermutlich hatte sie fast jeder schon mal in der Hand: die ganz normale Reibe! Auch ich besitze (natürlich) so eine Reibe, weil sie einfach total praktisch ist. Überdimensional stand diese Reibe vor mir. Man kann sich ein Lachen kaum verkneifen.

Küchenreibe. Foto: Wera Wecker
Reibe. Foto: Wera Wecker

Bei meinem Rundgang durch die schönen Räume der kb entdeckte ich abwechslungsreiche Objekte: Videos, ausgestopfte Tiere, Hüte, Grafiken… Eine spannende Ausstellung!

Besonders verliebt habe ich mich in das „Eichhörnchen“, nicht weil ich Eichhörnchen an sich mag, sondern die Interpretation von Meret Oppenheim eines Eichhörnchens ist einfach komisch! Man kommt aus dem Schmunzeln nicht mehr raus.

Meret Oppenheim: Eichhörnchen, 1969, Galerie LEVY, Hamburg © VG Bild Kunst, Bonn 2013
Meret Oppenheim: Eichhörnchen, 1969, Galerie LEVY, Hamburg © VG Bild Kunst, Bonn 2013

Eine wunderbare Ausstellung, die zeigt, dass Frauen Humor besitzen.

Herzlichen Dank an die
Kunstsammlungen Böttcherstraße
Paula Modersohn-Becker Museum
Museum im Roselius-Haus

für die zur Verfügung gestellten Bilder und dass ich bei der Eröffnung fotografieren durfte!

Gnadenlos – Künstlerinnen und das Komische (bis 9. Juni 2013)

0 Kommentare zu “Gnadenlos

  1. Mach das! Es lohnt sich und ist einfach kurzweilig. Aber ich liebe auch die Kunstsammlungen Böttcherstraße, es sind einfach traumhafte Räume!

  2. Danke für deinen schönen Live-Bericht, die Reibe als Paravent ist einfach großartig! Ich freue mich schon sehr darauf, die Ausstellung in Bremen anzuschauen.

  3. Nachtrag
    Kleine Lektion für Nicht-Bremer: Oft hört man von vielen Gästen in Bremen die Lobeshymnen auf die schöne ,Böttchergasse‘. Bei den Bremern stellen sich bei diesem Begriff alle Nackenhaare auf. Es heißt: Böttcherstraße. (http://www.boettcherstrasse.de/)
    Als kleine Eselsbrücke bekam ich gestern den Satz zu hören: „In Bremen gibt es keine Gassen.“ Okeeee…

    Aber es stimmt. Im Schnoor gibt es auch keine Gassen. Merkwürdig. Nun kommt bei mir der kleine Sprachwissenschaftler durch. Warum gibt es in Bremen keine Gassen? Das Etymologische Wörterbuch war mir keine besonders große Hilfe. Das Wort „Gasse“, im Althochdeutschen „gazza“, gibt es seit dem 10. Jahrhundert. Aber warum es das jetzt speziell nicht (mehr) in Bremen gibt, ist mir schleierhaft. Hat jemand eine Idee?

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