Bei dieser sogenannten Hängung hängen die Bilder oftmals bis unter die Decke und die gesamte Wand hängt voll mit Bildern. Warum ausgerechnet Petersburg? In Petersburg befindet sich die Eremitage. Eins der bekanntesten und größten Museen auf der Welt.
Offenbar hatte das Museum diese Art der Hängung genutzt. Ich selbst habe diese Hängung erst sehr spät entdeckt, da man sie eher selten in Museen sieht. Heutzutage ist man oftmals dazu aufgefordert, sich mit dem einzelnen Kunstwerk auseinanderzusetzen. Betritt man aber einen Raum mit dieser Hängung – habt ihr eine Ahnung, was dann mit dem Betrachter passiert?
Man wird regelrecht von der Bilderflut und der Menge erschlagen. Meine erste Begegnung hatte ich bei der Ausstellung „Hamburg ins Gesicht geschaut“ im Museum für Hamburgische Geschichte, ich fand die Hängung richtig klasse. Dabei handeltete es sich lediglich um Portraits, aber sie hatten alle völlig unterschiedliche Rahmen, Highlights wurden mit der Wandfarbe in Szene gesetzt. Als nächstes entdeckte ich diese Hängung im Jenisch Haus (ich weiß gerade nicht, ob der Raum noch so in der Form gehängt ist) und zuletzt habe ich sie in den Deichtorhallen bei „Andreas Mühe. Pathos als Distanz“ gesehen.
Bekannt für diese Hängung ist zum Beispiel auch das Skagens Museum, die ihren Depotbestand auf diese Art zeigen. Es geht also bei der Betrachtung schlicht um die Menge und nicht speziell um einzelne Objekte. In der Regel laden diese Galerien oder Salons zum Verweilen ein. Man muss sich erstmal setzen, um die Flut an Gemälden zu verarbeiten. Diese Art der Hängung wird auch Salonhängung genannt. Früher gab es ja noch nicht soooo viele Museen und die Gemälde befanden sich oftmals in Privatbesitzen. Die Kunstsammlung wurde mit dieser Hängung in Szene gesetzt. Zum einen demonstriert sie auf diese Art den Reichtum, zum anderen zeigt sie die schiere Menge an Gemälden.
Heutzutage ist die einzelne Hängung in den Museen verbreitet. Man kann sich mit dem Bild oder der Künstlerin intensiver auseinandersetzen. Aber bei der Petersburger Hängung gibt es auch Hervorhebungen. Habt Ihr eine Ahnung, welche das sein könnten? Ein besonders großes Objekt? Ein auffälliger Rahmen? Oder wie oben schon angesprochen die Wandfarbe? Ja, vielleicht, aber besonders ins Auge fallen die Bilder, die auf Sichthöhe hängen. Besonders gut eigenen sich für diese Art der Hängung große Räume mit großen Wandflächen. In kleinen Räumen wird man eher erschlagen und fühlt sich womöglich eingeengt.
Ich persönlich liebe ja die Petersburger Hängung. Aber man benötigt schon verdammt viele Bilder, um so eine schöne Hängung zu schaffen – und das bedeutet, man muss verdammt viel Geld in Kunstobjekte, Fotos, Ihre Rahmen und Gläser investieren. (Nichts geht über entspiegeltes Glas! Leider ist auch dies verdammt teuer.) Mich langweilen zudem gleiche Rahmen, ich liebe abwechslungsreiche Rahmen und Motive (zum Beispiel nicht nur Stillleben). Aber das ist meines Erachtens reine Geschmackssache.
Dies ist vermutlich das einzige Durcheinander und Chaos in meinen vier Wänden, was ich wirklich liebe. 😅
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