Ich bin Euch und mir noch eine Erklärung schuldig. Auf der eCulture Tagung fiel ein Begriff, den ich zuvor noch nicht gehört hatte: Hammaburg. Meine Unwissenheit ist grenzenlos! Als Neuhamburger und Nicht-Archäologe hatte ich keinen blassen Schimmer, wovon eigentlich die Rede war.
Was ist die Hammaburg?
Prof. Dr. Weiss vom amh erwähnte dieses Projekt und die zukünftige Sonderausstellung samt Blog, die den Titel „Mythos Hammaburg“ tragen. Wie ein Reflex summte ich sofort das Lied „Hamma“ von Culcha Candela. Aber was ist denn bitte in Hamburg Hamma? Ok, die Stadt an sich ist Hamma. Aber wo ist die Burg? Was habe ich bislang verpasst?
Fragen, die eine Antwort brauchen!
Aha! Erst die Hammaburg, dann Hamburg. Das erklärt den Namen.
Die Burg soll es vor langer, langer Zeit gegeben haben, steht aber heute nicht mehr. Aber wo soll sie gestanden haben? Auf dem Domplatz. Domplatz? Noch mehr Fragen! Warum hat Hamburg einen Domplatz? Wo ist der Dom? Was habe ich jetzt schon wieder verpasst? Verwirrung pur. Ich muss chronologisch vorgehen:
1. Der Domplatz befindet sich im Herzen Hamburgs: Dies erklärt zumindest auch die Domstraße!
2. Der Domplatz ist archäologisch gesehen, einer der wichtigsten Orte in Hamburg. Ursprünglich stand auf diesem Platz die Hammaburg. Im Zuge der Christianisierung entstand dort im Schutz der Hammaburg eine Holzkirche (Ende 9. Jh.), dann entstand dort der erste Dom aus Stein (im 11.Jh.).
3. 1807 wurde der Dom abgebrochen.
4. Danach wurde dort eine Schule gebaut (1837-1840).
5. Die Schule wurde 1943 zerstört.
6. Das heutige Gelände ist unbebaut.
Dies ist alles ziemlich kurz und einfach dargestellt.
Aber jetzt wird es richtig spannend! Wenn Ihr Euch mal etwas genauer dieses ominöse Bild des Platzes anschaut, dann seht Ihr rechts neben der St. Petri Kirche ein quadratisches praktisches Haus. Im Erdgeschoss befindet sich ein Bäcker – geht einfach mal rein und biegt direkt rechts ab in den Keller.
Diese kleinen „geheimen“ Ecken machen eine Stadt doch erst richtig spannend! Dort unten befindet sich eine Grabungsstätte des Archäologischen Museums – ein vier Meter tiefer Brunennschacht! Eine kleine Ausstellung erklärt, was es mit dem Platz vor der Tür (dem Domplatz) auf sich hat.
Ich gebe zu, ich will mehr über das Projekt „Mythos Hammaburg“ wissen. Ich will mehr über Hamburg und seine Geschichte lernen. Wenn ich hier schon wohne, dann will ich das auch verstehen. Ich halte Euch auf dem Laufenden. Ich gehe der Hammaburg auf den Grund – oder sollte ich besser sagen: Ich werde sie stürmen? 😉
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Liebe Sabine,
großartig! Deinen Beitrag hatte ich glatt übersehen. Hier für alle anderen noch mal zum Nachlesen: http://kurzundknap.blogspot.de/2014/01/wo-alles-begann.html
Vielleicht treffen wir uns dann mal bei der Ausstellung! 🙂
Liebe Grüße
Wera
Oh, ja, das wäre schön. Danke für das Verlinken. Und ich bleibe beim Mythos Hammaburg am Ball, ich fand das Thema schon immer hochgradig spannend.
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Wera, jaaaaaaahhhhh, schön, dass du diesen Beitrag geschrieben hast, ich bin auf FB via Mythos Hammaburg drauf gestoßen. Du hast ja sicherlich meinen Bericht “wie alles begann” gesehen, oder? Da berichte ich ausführlich über die Ausgrabungen vom Bischofsturm. Wie immer auf kurzundknap . blogspot . de
Ich freue mich auf die Austellung im Oktober und werde garantiert hingehen.
Liebe Grüße
Sabine (@kurzundknapp)
Liebe Marlene,
es ist völlig skurril. 😀 Aber das macht es so herrlich und einzigartig. Ich bin jetzt zumindest diesem Mythos auf der Spur! 😉
Liebe Grüße
Wera
Eine Grabungsstätte unter einem Bäckerladen, das hat was! Den Namen Hammaburg und die Verbindung zu Hamburg hatte ich zwar schon gehört, aber wo genau die gestanden hat, wusste ich noch nicht. Danke für die Info!